Beleuchtung im Büro: 5 Tipps zur effektiven Ausleuchtung

Büro mit Beleuchtung und großen Fenstern
Die Art der Beleuchtung im Büro wird oftmals unterschätzt. Foto: Who is Danny/Shutterstock.com

Eine ungeeignete Bürobeleuchtung macht sich in jeder Jahreszeit bemerkbar. Die Mitarbeiter wirken weniger energiegeladen und sind am Ende ihres Arbeitstages total geschafft. Konzentrationsschwächen und brennende Augen sind ein Indiz für eine suboptimale Bürobeleuchtung. Mit den folgenden Tipps lässt sich die Beleuchtung so gestalten, dass Produktivität und Konzentrationsfähigkeit spürbar gesteigert werden.

1. Tageslicht fördert Gesundheit und Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter

Obwohl Kunstlicht das natürliche Tageslicht gut imitiert, ist es längst nicht immer ideal für die Menschen. Die wichtigste Grundregel lautet deshalb, zur Ausleuchtung des Büros so gut es geht das Tageslicht mit einzubeziehen. Es wirkt sich positiv auf die Motivation, die Aufmerksamkeit und die Leistungsfähigkeit der Büroangestellten aus. Kunstlicht dagegen regt die Bildung des Stresshormons Cortisol an. Dieses schränkt die Verdauung ein und verbessert die Atmung. Entspannung ist kaum möglich. Sind die Mitarbeiter im Büro dauerhaft einer derartigen Stresssituation ausgesetzt, reagiert der Körper früher oder später auf diese Überlastung.

Mitarbeiter, die in einem nicht richtig beleuchteten Büro arbeiten müssen, erkranken zudem häufiger. Der Grund dafür ist, dass auch das Immunsystem stark belastet wird. Perfekt ist es, wenn sich Büroarbeitsplätze neben einem großen Fenster befinden. Die Vorteile bei der Nutzung von Tageslicht sind durch die optimale Anordnung der Arbeitsplätze optimierbar. Das einfallende Tageslicht sorgt für eine gute Grundausleuchtung, die Bürobeleuchtung muss nur zeitweise eingeschaltet werden. Tageslicht bietet viele Vorteile, kann die Mitarbeiter allerdings auch blenden. Abhilfe schaffen in diesem Fall Faltstores, Rollos und verstellbare Jalousien. Für Bildschirmarbeitsplätze sind übrigens verstellbare Lichtschutzvorrichtungen an den Bürofenstern verbindlich vorgeschrieben.

2. Bildschirmarbeitsplätze quer zum Fenster anordnen

Schreibtische sollten möglichst quer und nah zum Fenster aufgestellt werden. Dadurch ist gewährleistet, dass das Tageslicht seitlich der Schreibhand auf den Schreibtisch fällt. Ideal sitzen die Mitarbeiter mit ihrem Rücken seitlich zum Fenster, damit sie den größten Teil des Tageslichts nutzen können. Dadurch lassen sich zudem Reflexblendungen auf Bildschirmen und Schatten auf Arbeitsblättern vermeiden. Leider verfügt nicht jeder Büroraum über große Fensterfronten. In diesem Fall muss für eine optimal an die Bedingungen angepasste Bürobeleuchtung gesorgt werden.

3. Qualitätskriterien und Normen für eine geeignete Bürobeleuchtung

Nur eine optimale Bürobeleuchtung schafft Sicherheit für die Beschäftigten und dient ihrer Gesunderhaltung. Eine angemessene Grund- und Arbeitsplatzbeleuchtung sorgt für Motivation und Wohlbefinden der Mitarbeiter. Charakteristische Merkmale einer perfekten Bürobeleuchtung sind:

Die Lichtleistung, angegeben in Lux, muss an die Sehanforderung angepasst werden. Beeinflusst wird die Helligkeit durch Lichtreflexionen an Wänden, Fußböden und Decken beeinflusst. Weiße Wände können 85 Prozent des Lichtes reflektieren. Helle Holzverkleidungen können immerhin noch bis zu 35 Prozent des Lichts reflektieren. Bei einer roten Ziegelwand beträgt die reflektierte Lichtmenge nur noch 15 Prozent. Deshalb gilt als Grundregel: Je dunkler ein Büro eingerichtet ist, um so höher muss die Beleuchtungsstärke sein.

Die Leuchtdichte muss gleichmäßig im Büroraum verteilt sein. Es ist erforderlich darauf zu achten, dass die Unterschiede zwischen der Helligkeit an den Arbeitsplätzen und der Raumumgebung nicht zu hoch sind. Maximal darf der Faktor 3 nicht überschritten werden. Sind die Unterschiede dagegen zu gering, wird ein monotoner Raumeindruck vermittelt. Blendungs- und Reflextionsverminderung ist ein weiterer wichtiger Aspekt. Als Reflexionen werden Spiegelungen heller Flächen und/oder Gegenstände auf Bildschirmen bezeichnet. Dadurch wird die visuelle Wahrnehmung eingeschränkt, Zeichen können von den Mitarbeitern nicht mehr deutlich erkannt werden.

Vermeidung störender Schatten und gute Sichtbarkeit von Schattigkeit ist notwendig, da sich ohne Schatten Objekte nur schwer erkennen lassen. Schattigkeit in Kombination mit Lichteinfall lassen Gegenstände plastisch erscheinen. Die gewünschte Schattigkeit lässt sich durch indirekte Beleuchtung erreichen. Eine gesunde Bürobeleuchtung zeichnet sich zudem durch Flimmerfreiheit, gute Farbwiedergabe und eine geeignete Lichtfarbe aus.

Die große Anzahl bestehender Verordnungen und Bestimmungen, die sich mit dem Thema beschäftigen, verdeutlicht die Wichtigkeit einer geeigneten Bürobeleuchtung.

4. Die perfekte Beleuchtung für Büroräume

Die “teilflächenbezogene Beleuchtung” hat sich in der Praxis als optimales Beleuchtungskonzept für Arbeitsplätze in Büros bewährt. Dieses Konzept vereint eine arbeitsplatzbezogene Beleuchtung mit einer direkten und einer indirekten Grundbeleuchtung im Büro. Für Bildschirmarbeitsplätze eignet sich eine verstellbare Schreibtischleuchte. Dafür stehen zwei Beleuchtungssysteme zur Auswahl:

1. Möglichkeit

Im Raum werden ausschließlich Leuchten mit indirektem Licht und mit direktem Licht eingesetzt. Die allgemeine Grundbeleuchtung wird durch zusätzliche Arbeitsplatzleuchten an den verschiedenen Schreibtischen ergänzt. Arbeitsplatzbeleuchtungen sorgen für ausreichend helles Licht am Schreibtisch. Bei der Anschaffung von Arbeitsplatzleuchten muss auf einen schwenkbaren Kopf und die Ausstattung mit mehreren Bewegungspunkten geachtet werden. Die perfekte Schreibtischleuchte lässt sich zudem dimmen. Der Mitarbeiter hat dann die Möglichkeit, bei der Arbeit am Bildschirm das Licht zu reduzieren oder zu erhellen, wenn er Dokumente liest. Vorteilhaft an dieser Variante ist zudem, dass die Schreibtische unabhängig voneinander im Büro platzierbar sind. Die Angestellten können die Lichtverhältnisse individuell an die jeweiligen Bedürfnisse anpassen.

2. Möglichkeit

Lampen, die direktes und indirektes Licht in einer Leuchte vereinen, sind eine geeignete Alternative zur 1. Möglichkeit. Dabei handelt es sich beispielsweise um Wand-, Pendel- oder Stehleuchten. Diese Lichtquellen strahlen Licht nicht ausschließlich nach unten ab. Ein Teil wird auch indirekt in den Raum abgegeben. Erreicht werden dadurch eine angenehme Schattigkeit und eine gleichmäßige Verteilung des Lichts. Diese Variante der Bürobeleuchtung verleiht Oberflächen eine Struktur, dem Raum eine ansprechende Wirkung und unterstützt die räumliche Wahrnehmung der Menschen, die im Büro arbeiten.

5. Dynamische Lichtsteuerung in Büros ist Trend

Für Büroarbeitsplätze ist laut ASR A3.4 eine Beleuchtungsstärke von mindestens 500 Lux vorgeschrieben. Experten empfehlen eine Beleuchtungsstarke von 1000 Lux in der Farbe Tageslichtweiß (5.300 Kelvin). Ideal zur Vermeidung von Schlafstörungen sind innovative Lichtsteuerungssysteme.

Fazit

Im Büro müssen die Augen Schwerstarbeit leisten. Die richtige Bürobeleuchtung, beispielsweise mit LED-Leuchtmitteln, beugt Arbeitsunfällen vor, verhindert Fehlhaltungen und fördert das Leistungsvermögen der Mitarbeiter. Die Wahl der richtigen Beleuchtung sollte auf jeden Fall in der Planung des Büros eine übergeordnete Rolle spielen.

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