Curriculum Vitae (CV): Definition, Aufbau und Umfang

Ein Curriculum Vitae mit einer Lupe
Gebräuchlich ist die Bezeichnung Curriculum Vitae vor allem unter Akademikern. Foto: loufre/pixabay.com

Soll ich meinen Lebenslauf modern oder klassisch gestalten? Gibt es den normalen tabellarischen Lebenslauf noch oder hat sich endgültig das Info-Sheet durchgesetzt? Der globale Arbeitsmarkt hat es schwer gemacht zu entscheiden, welche Form Curriculum Vitae (kurz: CV) angemessen ist. Immerhin gibt es schon Länder, in denen Fotos sowie Geschlecht aus dem Lebenslauf verbannt sind. By the way: Auch in Deutschland können wir das Geburtsdatum in den meisten Fällen getrost aus unseren persönlichen Daten streichen. Vier Absätze bringen Klarheit, wie der CV 2019 für welche Bereiche gestaltet sein sollte.

Definition: Curriculum Vitae

Curriculim Vitae – das ist der lateinische Ausdruck für Lebenslauf. Gebräuchlich ist der schwerfällige Name vor allem unter Akademikern. Entsprechend komplex ist die Auslegung oft. Grundsätzlich meint CV aber nur eine Zusammenstellung von Lebensstationen. Ob dabei chronologisch vorgegangen wird, eine tabellarische Auflistung erfolgt oder aber ein Fließtext erscheint, ist nicht definiert.

CV Aufbau

Es hat sich schon seit über 10 Jahren durchgesetzt, mit der aktuellen Position zu beginnen. Von da an abwärts werden alle anderen Stationen des beruflichen Werdegangs aufgelistet – chronologisch umgekehrt natürlich.

Noch vor dem beruflichen Werdegang erscheinen die persönlichen Daten. Hier reichen der Name, die Anschrift sowie die Erreichbarkeit. Sollte eine eigene Homepage vorhanden sein und/oder ein relevantes (!) Profil in einem Sozialen Netzwerk, gehört der Link an diese Stelle. Außerdem sollten mindestens eine E-Mail-Adresse sowie eine Telefonnummer als Kontaktmöglichkeiten angegeben sein. Optional und für einen besseren Überblick können die angestrebte Position und der Titel/Berufsposition erscheinen.

Nach dem beruflichen Werdegang kommt die Ausbildung. Auch hier beginnt der Bewerber mit dem höchsten, also letzten Abschluss. Weiterbildungen und Seminare gehören unter Weiterbildung und nicht unter Ausbildung. Für Studierte reicht es, bis zum Abitur zurückzugehen. Je länger der Bewerber berufstätig ist, desto weniger relevant sind Noten und Hauptfächer sowie Abschlussthema. Das ist nur für Berufseinsteiger und Junioren relevant.

Nun ist Platz für Weiterbildung. Außerdem dürfen – wenn spannend und/oder für den Personaler interessant – auch Ehrenamtliche Tätigkeiten und Hobbys folgen.

Der Umfang vom Lebenslauf – so wird es genau richtig

Es ist ziemlich leicht, zu viel zu schreiben. Viel wichtiger ist es hingegen, lediglich so viel zu schreiben, wie es die Position oder die Art der Anstellung erfordert. Ein Einzelhandelskaufmann muss durchaus Team Fähigkeit und Leaderfähigkeiten beweisen, wenn er sich auf den Posten eines Abteilungsleiters bewirbt. Aber ein Handelswirt wird zu dem Thema nicht allzu viel ausschweifen müssen. Wichtig: Quereinsteiger müssen genauer überlegen, welche Hardskills und Softskills gesucht sind und entsprechend ihren CV mit Beweisen spicken.

Überqualifiziert

In diesem Fall sollte der CV sehr schmal gehalten werden. Besser ist es dann, mehr Augenmerk auf die menschliche Seite zu legen und mit Sympathie zu punkten. Entscheidende Stationen können markiert werden, um den Fokus darauf zu lenken.

Unterqualifiziert

Es gilt von Lernfähigkeit zu überzeugen und hier kommt es auf die sorgfältige Auswahl an. Vor allem Erfahrungen aus dem privaten Bereich müssen anerkannt sein und gut erklärt werden können.

Die Branche entscheidet über das Layout

Alle in der Einleitung genannten CV-Formen gibt es nach wie vor. Doch der typisch tabellarische Lebenslauf auf y-Seiten mit super breitem linken Rand ist rückläufig. Doch Branchen mit fester Kleiderordnung und einem engen Handlungsschema wie Banken und Versicherungen setzten noch heute auf diese in die Jahre gekommene Bewerbungsform. Hier sind Spielereien mit dem Layout und der Farbe sowie Schriftarten absolut fehl am Platz. Besser zwischen gedeckten Tönen wählen und sogar noch ein Deckblatt der Bewerbung zufügen.

Kreative Arbeitsbereiche, vor allem im Bereich Design erlauben unbedingt auch einen kreativen Lebenslauf. Das Info-Sheet ist eine sinnvolle Ergänzung zu kleinen Portfolios im PDF Format oder aber zu einer echten Arbeitsprobenmappe.

Ein Blick auf das Unternehmen mit seiner Geschichte und Philosophie ist ein guter Hinweis, in welche Richtung der CV gehen sollte, um zu punkten. Gibt es eine Kleiderordnung? Mit welchen Werten stellt sich die Firma vor? Wie ist ihr Auftritt im Internet/Social Media?

Wer seine Kunden und vielleicht sogar Bewerber mit Du ansprichst, legt vermutlich eher Wert auf Persönlichkeit. Eine Forma mit langer Tradition für Korrektheit und Sinn für Ethik wird einen steifen Stil bevorzugen. Es ist gute Recherche gefragt – mit Fingerspitzengefühl gepaart.

Übrigens: Wenn ein Bewerber schon das Gefühl hat, sich zu verstellen, während der den Lebenslauf anfertigt, wird er sich vermutlich niemals in dem Unternehmen wohlfühlen, für das er sich bewirbt; selbst wenn er genommen wird.

Personaler haben nicht viel Zeit, sich mit einer eingehenden Bewerbung zu beschäftigen. Eine ordentliche Schriftgröße, einen Zeilenabstand von mindestens 1 sowie eine klare Schrift Wahl erleichtern die Sichtung. Übersichtlich angeordnete Überschriften machen jedem Chef Freude.

Was Chefs so gar nicht interessiert

Hobbys müssen nicht angegeben werden. Sie sind nur dann wertvoll, wenn sie eine Aussage für die Softskills und Teamtauglichkeit geben. Dazu müssen Hobbys aber auch etwas spezifisch sein. Wenn jemand im Verein Fußball spielt, zeigt das Team Fähigkeit; das ist klar. Aber wenn jemand gerne kocht, was sagt uns das? Nichts. Steht dort aber regelmäßige, gemeinsame Kochevents mit Freunden mit internationalen Speisen, zeigt das Weltoffenheit, eine tolerante Einstellung und Teamgeist sowie die Fähigkeit, lange an einer Sache Spaß zu haben. So etwas wollen Personaler hören.

Was ist mit einem Video-Lebenslauf?

Ja, auch den gibt es. Es handelt sich allerdings mehr um ein Bewerbungsvideo denn um einen reinen Lebenslauf in Videoform. Wann ein solcher Schachzug angesagt ist, muss jeder selbst entscheiden. Wohl möglich ist das aber gerade für Berufseinsteiger nicht die richtige Entscheidung bei der Bewerbung auf eine typisch definierte Einstiegsstelle.

Wer aber seine Position selbst aus der Asche erhebt und die es bis jetzt im Unternehmen nicht gibt, kann mit einer Videobewerbung volle Punktzahl landen.

Noch ein Wort am Schluss zum Umfang des CV´s

Schreiben Firmen explizit, dass sie eine Kurzbewerbung wünschen, dann muss dies unbedingt respektiert werden. Maximal eine Seite ist dann angesagt. Hier macht sich beispielsweise ein Info-Sheet hervorragend.

Daran schließt sich ein weiterer Tipp an: Heute sollte jeder Bewerber ein Profil bei LinkedIn oder Xing pflegen. Es besteht die Chance, dort durch Artikel und Followerschaften auf den eigenen Expertenstatus hinzuweisen. Zudem tendieren Firmen dazu, eine One-Click Bewerbung zu ermöglichen – und das funktioniert nur mit einem solchen Social-Media Profil.

Weiterführende Informationen:

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.