Der perfekte Lebenslauf für die Bewerbung auf einen Ausbildungsplatz

Junge Frau im Vorstellungsgespräch mit Bewerbungsmappe
Mit professionell wirkenden Bewerbungsunterlagen steigen die Chancen auf einen Ausbildungsplatz. Der Lebenslauf ist davon ein sehr wichtiger Teil. Foto: Stockfour/Shutterstock.com

Das komplette Leben auf einem einzigen Stück Papier: Auch bei der Bewerbung um einen Ausbildungsplatz spielt der Lebenslauf eine wichtige Rolle. Wie er aufgebaut und gestaltet werden sollte und welche Informationen wichtig sind, haben wir nachfolgend zusammengefasst.

Das Wichtigste zum tabellarischen Lebenslauf in Kürze

  • Im besten Fall enthält der Lebenslauf viele überzeugende Argumente dafür, dass der Bewerber genau der richtige Kandidat für die Ausbildungsstelle ist.
  • In der Regel wird ein Lebenslauf für die Bewerbung um die Ausbildung von Schülern verfasst, die nach dem erfolgreichen Schulabschluss aktiv auf der Suche nach einem Ausbildungsbetrieb sind. Daher ist er auch meist wesentlich kürzer gefasst als Lebensläufe, die zu einer Bewerbung um eine freie Arbeitsstelle gehören.
  • Ein Lebenslauf fasst immer die komplette Laufbahn des Bewerbers kurz zusammen und listet diese tabellarisch auf.
  • Viele Angaben sind dabei heute nicht mehr notwendig, wie z.B. die Religionszugehörigkeit oder der Familienstand. Ebenfalls ist auch ein Foto nicht verpflichtend.
  • Ein guter Lebenslauf muss und sollte nicht länger als eine oder maximal zwei Seiten (DIN A4) sein.

Welche Informationen gehören in einen Lebenslauf?

Ob die Lieblingsfächer, die schulischen Leistungen oder die praktischen Erfahrungen des Bewerbers – der zukünftige Arbeitgeber soll sich durch den Lebenslauf ein möglichst genaues Bild vom Interessenten machen können. Doch mittlerweile sind bei weitem nicht alle Angaben notwendig, die früher noch zum Standard gehörten.

In einen vollständigen Lebenslauf gehören die Kontaktdaten des Bewerbers, eine vollständige Auflistung der schulischen Leistungen, Erfahrungen die durch Praktika gesammelt werden konnten sowie die Hobbys, insofern sie für den Beruf von Interesse sind. Ob ein Foto beigefügt wird, bleibt heute ebenfalls dem Bewerber selbst überlassen und ist nicht zwingend Pflicht.
Angaben über die politische Sichtweise, die eventuelle Parteizugehörigkeit, der Name und Beruf der Eltern sowie Angaben zum Gesundheitszustand sind im Lebenslauf überflüssig und sollten vermieden werden.

Wie sollte der Aufbau des Lebenslaufs sein?

Beginnend bei der Kopfzeile über den Werdegang bis hin zu den jeweiligen Kenntnissen und Hobbys sollte ein Lebenslauf immer nach einem bestimmten Schema verfasst werden.
Ein Lebenslauf beginnt immer mit der Überschrift “Lebenslauf”. Direkt darunter folgen dann die persönlichen Daten des Bewerbers, also der Name und die Anschrift mit den Kontaktdaten (Mail-Adresse, Telefonnummer). Das genaue Geburtsdatum und der Geburtsort müssen zwar nicht mehr unbedingt angegeben werden, allerdings werden diese Informationen auch heute noch gerne gesehen. Wer der Bewerbung ein Foto beifügen will, sollte dies bestenfalls oben rechts auf dem Lebenslauf platzieren, neben den persönlichen Daten.

Der schulische Werdegang

Der nächste Punkt ist der schulische Werdegang, der bei Schulabgängern vermutlich den meisten Platz einnimmt. Sollte die Bewerbung zu einem Zeitpunkt verfasst werden, in dem der Bewerber noch zur Schule geht, wird darunter angegeben, wann die Schule voraussichtlich erfolgreich abgeschlossen wird.

Die Praxiserfahrung

Anschließend werden sämtliche Praxiserfahrungen aufgelistet, wie Nebenjobs, Schülerpraktika oder eine Erstausbildung. Auch längere Auslandsaufenthalte oder ehrenamtliche Tätigkeiten sind wichtige Erfahrungswerte und sollten unbedingt hier genannt werden.

Weitere Qualifikationen

Sprachkenntnisse, IT-Kenntnisse und sonstige Kenntnisse sollten ebenfalls nicht im Lebenslauf fehlen. Hier kann der Bewerber beispielsweise zeigen, dass er im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis ist oder sich bereits einige Zeit bei der Pflege eines Angehörigen engagierte. Als letztes werden nun noch die Interessen und Hobby angegeben.

Im Grunde ist der Lebenslauf nun fertiggestellt. Zum Schluss gehört nur noch das aktuelle Datum auf das untere Ende der Seite, sowie die handschriftliche Unterschrift des Bewerbers.

Welche Arten von Lebensläufen gibt es?

Es gibt im Grunde zwei Lebenslauf – Arten: Der ausführliche und der tabellarische Lebenslauf. Während in einem ausführlichen Lebenslauf der bisherige Werdegang komplett ausformuliert werden muss, bietet ein tabellarischer Lebenslauf einen strukturierten Überblick über die gesammelten Erfahrungen und Fähigkeiten des Bewerbers. In der Regel werden ausführliche Lebensläufe nur noch selten verlangt. Daher sollte bei der Bewerbung um die Ausbildungsstelle ein tabellarischer Lebenslauf beigefügt werden. Diesen gibt es in chronologischer und antichronologischer Form.

Im tabellarischen Lebenslauf sind also alle Infos lediglich in Form von Stichpunkten aufgeführt. Somit bietet er eine gute Übersicht und lässt sich schnell lesen. Ausführliche Lebensläufe, die nur noch selten genutzt werden, geben dafür einen tieferen Einblick in das Leben des Bewerbers. Hierin werden sämtliche Informationen in einem Fließtext aufgeführt.

Der Lebenslauf-Aufbau: Chronologisch oder nicht?

Chronologische Lebensläufe listen die Stationen der bisherigen Ausbildung in der Reihenfolge auf, in der sie tatsächlich stattgefunden haben, also von der Vergangenheit bis zum aktuellen Zeitpunkt:

Schulischer Werdegang
2008-2012 – Grundschule Musterhausen
2012-2017 – Realschule Musterhausen

Im antichronologischen Lebenslauf wird hingegen mit der aktuellen Station begonnen:

Schulischer Werdegang
2012-2017 – Realschule Musterhausen
2008-2012 – Grundschule Musterhausen

Die Frage, wie genau der Lebenslauf aufgebaut sein sollte (chronologisch oder antichronologisch) kann pauschal leider nicht beantwortet werden. Wer sich jedoch nach der Schule um einen Ausbildungsplatz oder ein duales Studium bewirbt, nutzt in aller Regel die chronologische Form. Chronologische Lebensläufe werden von den meisten Arbeitgebern bevorzugt. Der antichronologische oder auch amerikanische Lebenslauf macht meist erst dann Sinn, wenn der Bewerber schon eine Menge Berufserfahrung sammeln konnte und es daher unwichtig ist, wo und wie lange er zur Schule gegangen ist.

Wie wichtig ist ein Bewerbungsfoto im Lebenslauf?

Wie bereits erwähnt ist es mittlerweile keine Pflicht mehr, ein Foto der Bewerbung beizufügen. Bewerber können sich im Grunde sogar komplett anonym bewerben, indem sie noch nicht einmal das Alter angeben. Diese Vorgehensweise soll verhindern, dass eine Person aus fähigkeitsunabhängigen Gründen benachteiligt wird.
Trotzdem ist in jedem Fall zu empfehlen, ein Foto der Bewerbung anzuhängen, denn die meisten Arbeitgeber und Personalverantwortliche machen sich immer noch gerne durch das Bild einen ersten Eindruck. Der Bewerber hat dadurch den Vorteil, dass er mit einem sympathischen, ordentlichen Foto direkt Sympathiepunkte beim Arbeitgeber sammeln kann und unter Umständen direkt zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wird. Die Selfies aus dem letzten Urlaub sollten dabei natürlich unbedingt im Fotoalbum bleiben. Vielmehr sollte ein professioneller Fotograf aufgesucht werden, der genau weiß, worauf es bei Bewerbungsbildern ankommt. Beim Shooting sollte der Bewerber selbstverständlich ordentliche Kleidung tragen und gepflegt und seriös wirken.
Das Bewerbungsfoto wird in der Bewerbung wahlweise im Lebenslauf oder auf dem Deckblatt angebracht – entweder man fügt es per PC ein oder es wird einfach mit Klebstoff fixiert. Je nachdem, wo die Bewerbung hingeht, kommt nicht selten ein digitales Bild allerdings besser an, besonders in Berufen bei denen der Bewerber später viel mit dem Computer arbeitet.

Sprachkenntnisse im Lebenslauf angeben

Natürlich sind einschlägige Fremdsprachenkenntnisse immer von Vorteil und so sollten diese auch unbedingt in der Bewerbung aufgelistet sein. Dabei muss allerdings auch angegeben werden, wie gut die Sprache beherrscht wird. Es gibt dafür offizielle Abstufungen:

  • Muttersprache (nur angeben, wenn es tatsächlich die Muttersprache ist)
  • Verhandlungssicher (fehlerfrei Diskussionen sind problemlos möglich und das gängige Fachvokabular
    wird beherrscht)
  • Fließend (Texte werden verstanden und Unterhaltungen sind kein Problem)
  • Sehr gute Kenntnisse (eine flüssige, fehlerfrei Sprache)
  • Gute Kenntnisse (Alltagsgespräche sind im Ausland möglich)
  • Grundkenntnisse (der Bewerber kann sich eingeschränkt verständigen)

In der englischen Sprache entspricht das Niveau von Schulabgängern in etwa der Kategorie “Gute Kenntnisse” oder “Sehr gute Kenntnisse”. Grundkenntnisse können im Lebenslauf genannt werden. Allerdings werden diese kaum von den Personalverantwortlichen beachtet. In jedem Fall gilt es, hier bei der Wahrheit zu bleiben, denn spätestens im Vorstellungsgespräch würde die Wahrheit diesbezüglich ans Licht kommen.

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