Hardware selber reparieren: In welchen Fällen ist dies möglich?

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Ein CPU Lüfter in der Nahaufnahme
Lüfter sind in einem PC verhältnismäßig einfach zu reparieren oder zu ersetzen. Foto: tookapic/pixabay.com

Defekte Hardware ist überaus ärgerlich. Im Gegensatz zu defekter Software lässt sie sich nicht einfach neu aufspielen, sondern muss ersetzt oder repariert werden. Letzteres kann unter Umständen auch selbst durchgeführt werden, sofern man etwas Geschick mit sich bringt. Manchmal ist jedoch der Ersatz bzw. die professionelle Reparatur unumgänglich.

Defekte Komponenten ausfindig machen

Für den Laien ist nicht immer ersichtlich, welche Komponente genau ihren Dienst nicht mehr verrichtet. Um defekte Computerkomponenten ausfindig zu machen, ist es hilfreich einzelne Teile mit entsprechenden Testprogrammen zu überprüfen. Wenn der Rechner gar nicht mehr funktioniert, sollte man zunächst einmal überprüfen, ob das Netzteil defekt ist. Hierzu schaltet man den Rechner ein und schaut, ob sich der Netzteil Lüfter dreht. Ist dies nicht der Fall, ist das Netzteil nicht mehr zu gebrauchen. Andernfalls ist der Fehler an einer anderen Stelle zu suchen.

DVD Laufwerk

In vielen Fällen ist ein defektes DVD Laufwerk auf Staub oder kleinere mechanische Defekte zurückzuführen. Um diese zu beheben ist nicht zwangsläufig ein Fachmann notwendig. Gerissene Gummiriemen, verklebte Mechanik oder verstaubte Fokussierlinsen lassen sich schnell und ohne großen Aufwand reparieren.
Hierfür wird zunächst einmal das Gehäuse geöffnet werden. Anschließend werden die Stecker nach hinten hin abgezogen. Folienverbindungen hingegen sind wesentlich anfälliger für Beschädigungen und müssen behutsam von der Steckverbindung getrennt werden. Sollte es sich bei dem Defekt um gerissene Gummiriemen handeln, lassen sich diese nun einfach auswechseln. Auch lässt sich bei geöffnetem Gehäuse leicht erkennen, ob die Fokussierlinse verstaubt ist. Dieser lässt sich entweder mit Druckluft oder einem Mikrofasertuch entfernen. Wenn eine verklebte Mechanik hinter dem Defekt steckt, in diesem Fall kann ein Austauschen des Schmierfetts schnell Abhilfe schaffen.

Grafikkarte

Häufig lassen sich auch defekte Grafikarten eigenhändig wieder flott machen. Insbesondere dann wenn die Kühleinheit samt Lüfter ihren Geist aufgegeben hat, muss die Karte keineswegs erneuert werden. Wenn die Kühleinheit defekt ist, ist dies schnell ersichtlich. Im Fachhandel gibt es entsprechende Austauschvarianten für kleines Geld. Wichtig ist, dass die Wärmeleitpaste möglichst ganz entfernt und durch eine neue Schicht ersetzt wird, bevor die neue Lüftereinheit angeschraubt wird. Für den Fall, dass der Chip der Grafikkarte aufgrund gebrochener Lötverbindungen seinen Dienst eingestellt hat, lässt sich die Karte bei 180 Grad etwa 20 Minuten „backen“. Durch diesen Vorgang können die Lötverbindungen tatsächlich wieder gepaart werden.

Festplatte

Wenn Dateien sich plötzlich nicht mehr öffnen lassen, ist häufig die Festplatte daran schuld. Es ist besonders wichtig regelmäßig Backups der Platte zu erstellen, um für mögliche Festplattenfehler vorsorgen zu können. Ein Reparieren der Festplatte ist für Laien kaum möglich, in vielen Fällen sind bewegliche Teile abgebrochen und die Platte unwiderruflich defekt. Höchstens Profis könnten hier noch eine Datenrettung versuchen, die Platte muss aber i jedem Fall ausgetauscht werden.

Lüfter

Sollte der Netzteillüfter defekt sein, kann man ihn durch ein Modell ersetzen, welches dieselbe Leistung besitzt. Hierzu wird der Rechner ausgeschaltet und das Stromkabel entfernt. Um Restspannung zu entfernen wird zudem der Ein- / Ausschalter einige Male betätigt. Wenn die Gehäuserückseite aufgeschraubt ist, kann das Netzteil aus dem Gehäuse geschraubt und entfernt werden. Anschließend öffnet man dieses an der Unterseite. Der Lüfter ist mit einer Steckverbindung an dem Stromanschluss verbunden. Diese muss vorsichtig entfernt werden, danach kann der Lüfter abgeschraubt werden und durch den neuen ersetzt werden.

Nicht alle Defekte lassen sich auf vergleichsweise einfache Weise beheben.

Nicht alles ist selber machbar

In jedem Fall sollte man beachten, dass die Garantie einzelner Komponenten erlischt, sobald diese eigenhändig aufgeschraubt und repariert werden. Wenn die Garantie bereits abgelaufen ist, hat dies zwar keinen Einfluss auf finanzielle Aspekte, wohl aber auf die Sicherheit wenn man sich nicht auskennt. Kompliziertere Reparationsarbeiten, etwa das Austauschen von Teilen auf einer Platine, sollten nur mit entsprechenden Kenntnissen durchgeführt werden, um die Komponenten nicht zu beschädigen. Solche Arbeiten sind auch nicht ohne spezielles Zubehör durchführbar. Wer sich an das Löten von Platinen und Co. heranwagen möchte, findet bei Fachhändlern ein umfangreiches Sortiment. Das deutsche Familienunternehmen TME bietet umfangreiches Zubehör wie Transistoren, Relais, Steckverbinder und Referenzspannungsquellen an.

Es ist also nicht bei jedem kleinen Defekt sofort nötig das entsprechende teil zu ersetzen, unter Umständen lassen sich die Fehler mit wenig Aufwand selbst beheben. Im Gegensatz zu vor noch einigen Jahren sind Computerfehler heute jedoch in nahezu 90 Prozent der Fälle auf die Software und nicht auf die Hardware zurückzuführen. Eine Prüfung, ob man die defekte Komponente nicht selber wieder zum Laufen bringen kann ist auf jeden Fall eine Option, die man vor einem Neukauf in Betracht ziehen sollte.

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