Infos zur Kosten- und Leistungsrechnung für die Betriebsbilanz

Betriebsbilanz
Die Kostenartenrechnung ist die erste von drei Stufen der Kosten- und Leistungsrechnung. Foto: puikrab/Shutterstock.com

In erster Linie dient die Kosten- und Leistungsrechnung dazu, alle Kostenpunkte eines Betriebes aufzulisten und für eine höhere Übersichtlichkeit der Betriebsbilanz zu sorgen. Diese Berechnung soll hauptsächlich eine Frage beantworten, die innerhalb verschiedener Unternehmen immer wieder auftaucht und beantwortet werden muss: Was kostet wie viel? Zur Beantwortung der Frage werden neben den offensichtlichen auch die versteckten Kosten zurate gezogen.

Die Kosten- und Leistungsrechnung als Instrument des Rechnungswesens

Als Instrument des Rechnungswesens soll die Kosten- und Leistungsrechnung die Übersichtlichkeit einer erstellten Betriebsbilanz erhöhen. Dazu erfasst und beinhaltet sie alle Informationen über die verschiedenen Geschäftsvorgänge. Gerichtet ist sie dabei fast ausschließlich an Personen bzw. Personenkreise innerhalb eines Unternehmens. Es gibt in der Tat nur sehr wenige gesetzliche Regelungen bei der Aufstellung einer Kosten- und Leistungsrechnung, beispielsweise im Vergleich zur Finanzbuchhaltung. Im Wesentlichen geht es um kurzfristige Planungen des Unternehmens und die damit anfallenden Kosten. Ein Hauptaugenmerk liegt dabei beispielsweise auf den Produktionsfaktoren innerhalb eines Betriebes. Diese Rechnung kann außerdem herangezogen werden, um geplante, zu erfüllende und tatsächliche Kostenfaktoren miteinander zu vergleichen. Zusammengefasst lassen sich die Ziele und Aufgaben einer solchen Kosten- und Leistungsrechnung wie folgt formulieren:

  • Es erfolgt sowohl eine laufende als auch nachträgliche Kalkulation anfallender Kosten innerhalb eines Betriebes
  • Sämtliche Kostenstellen werden auf ihre Wirtschaftlichkeit hin kontrolliert. Diese Kontrolle erfolgt anhand eines Soll-Ist-Vergleiches
  • Entscheidungsprozesse sollen durch die Gewinnung verschiedener Informationen im Hinblick auf die laufenden und anfallenden Kosten erleichtert bzw. ermöglicht werden
  • Eine kurzfristige Erfolgsrechnung soll durch eine Kosten- und Leistungserfassung ermöglicht werden
  • Alle Warenvorräte werden in einer Jahresbilanz bewertet, ebenso Erfolg einer Erfassung aller Leistungen und Kosten innerhalb eines Betriebes

Benötigte Daten für eine Kosten- und Leistungsrechnung

Ein sehr wichtiger Punkt zur Erstellung der Kosten- und Leistungsrechnung ist beispielsweise der Kostenfaktor, welcher innerhalb eines Unternehmens und der dort ablaufenden Prozesse anfällt. Vor allem stehen hier die laufenden Kosten im Mittelpunkt des Interesses. Unterschieden wird hier zwischen einer Rechnung der Kostenarten, der Kostenstellen sowie der Kostenträger. Innerhalb der Berechnungen werden die verschiedenen Kosten unterteilt in die Kosten der Rohstoffe für ein bestimmtes Produkt (Einzelkosten), indirekt berechnete Kosten (Gemeinkosten), variable und fixe Kosten, die bei der Produktion verschiedener Güter entstehen, reine kalkulatorische Kosten, die nicht realen Zahlungen entsprechen sowie primären und sekundären Kosten, beispielsweise für von außerhalb gelieferter Produkte sowie innerbetrieblich hergestellter und verwendeter Produkte. Von besonderem Interesse sind dabei stets die einzelnen und allgemeinen Kosten.

Unterschiedliche Systeme bei der Kosten- und Leistungsrechnung

Tatsächlich gibt es verschiedene Systeme bei der Kosten- und Leistungsrechnung. Zu nennen wären hier beispielsweise die Vollkostenrechnung, die Teilkostenrechnung sowie die Prozesskostenrechnung. Weiterhin gibt es noch die Projektkostenrechnung, die Vor- und Nachkalkulation sowie die Periodenrechnung. Die Systeme sind alle als gleichberechtigt anzusehen und überschneiden sich dabei zum Teil sogar.

Die Deckungsbeitragsrechnung beispielsweise gilt als eine Art Unterkategorie der Teilkostenrechnung. Sie wird hauptsächlich für kurzfristige Unternehmensentscheidungen herangezogen. Gegenübergestellt werden bei ihr die möglichen Erlöse sowie die anfallenden Kosten. Ermittelt wird also ein Deckungsbeitrag, nicht der Betrag, welcher für die laufenden Kosten vonnöten ist. Handelt es sich um mittelfristige Entscheidungen eines Betriebes, so werden hier die Methoden einer Vollkostenrechnung angewandt, bei welchen sämtliche für die Produktion von verschiedenen Gütern anfallende Kosten mit einbezogen werden. Die Investitionsrechnung hingegen wird ausschließlich für langfristige Planungen von Kostenstrukturen innerhalb einer Firma angewandt, da hier die Kostenstruktur einer Kosten- und Leistungsrechnung eher ungeeignet ist.

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