Internationaler Währungsfonds (IWF): Definition und Erklärung

Viele Münzen liegen auf einem Tisch
Der Internationale Währungsfonds, auch IWF abgekürzt, ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen und in Washington D. C. beheimatet. Foto: Olichel/pixabay.com

In den Nachrichten, den Zeitungen und der Tagesschau wird der Internationale Währungsfonds (IWF) oftmals zum Thema. Was steckt eigentlich hinter dieser Organisation der Vereinigten Nationen? Wir blicken auf die Definition und erklären den Zweck des Internationalen Währungsfonds im Detail.

Kurzdefinition: Was ist der Internationale Währungsfonds?

Der Internationale Währungsfonds, auch IWF abgekürzt, ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen und in Washington D. C. beheimatet. Der Zweck des Internationalen Währungsfonds ist es, jenen Ländern, deren Währungsreserven nicht ausreichen, um ihre Zahlungsschwierigkeiten auszugleichen, Kredite zu ermöglichen. Internationale Währungsprobleme wie in der Zwischenkriegszeit sollten damit vermieden werden. Es handelt sich zugleich um die Schwesterorganisation der Weltbank – beide wurden 1944 entworfen und beruhen auf dem Bretton-Woods-System. 1945 nahm der IWF schließlich erstmals seine Arbeit auf. Aktuell steht die Organisation unter der Leitung der Französin Christine Lagarde.

Besonderheiten des IWF

Derzeit sind 189 Staaten Mitglieder des Internationalen Währungsfonds. Dabei besitzen jedoch nicht alle das gleiche Stimmrecht. Vielmehr richtet sich der Einfluss einzelner Staaten nach dem Kapitalanteil. Dementsprechend besitzen die Vereinigten Staaten mit 16,52 % die höchsten Stimmanteile und werden von Japan (6,15 %), China (6,09 %), Deutschland (5,32 %) und Frankreich (4,03 %) gefolgt. Grundsätzlich können nur dann Entscheidungen getroffen werden, wenn eine qualifizierte Mehrheit von 85 % vorhanden ist. Damit können nur die USA allein (da mehr als 15 % Stimmanteil) oder die EU-Staaten gemeinsam einen Beschluss verhindern. In der Geschichte des IWF stand nur einmal ein Deutscher der Organisation als geschäftsführender Direktor vor. Es handelt sich dabei um den von 2000 bis 2004 leitenden Horst Köhler, der danach die Präsidentschaft der Bundesrepublik Deutschland übernahm.

Der IWF unterscheidet sich von der – oftmals aufgrund ihrer Entstehungsgeschichte mit dem IWF in Verbindung gebrachten – Weltbank insofern, als dass keine speziellen Projekte durch Kreditvergaben unterstützt werden. Vielmehr werden sämtliche Kredite an detaillierte wirtschaftspolitische Auflagen geknüpft. Es muss im Einzelfall individuell sichergestellt werden, dass der Betrag zurückgezahlt werden kann. Auch mit exzellenter Vorabplanung besteht keine Garantie, dass sich das Land entsprechend der Vorgaben entwickelt. Als der IWF gegründet wurde, bestand noch die Goldparität, sodass die meisten Länder ihre finanziellen Reserven in Gold ausdrücken mussten. 1971 wurde diese abgeschafft, sodass sich neue Finanzinstrumente entwickelten. Mittlerweile wird der Wert einer Währung durch die Paarung mit dem US-Dollar, Euro und anderen Währungen ausgedrückt. Die entsprechenden Währungspaare sind derweil für alle Interessierten handelbar, da sie auf Forex Brokern genutzt werden können. Diese haben für Traders, die sich mit der Entwicklung der Währungen beschäftigen, den Vorteil, dass sie reguliert sind und einen guten Ruf besitzen. Bei einem ECN Forex Broker handelt es sich um ein soziales Handelssystem, in welchem Händler gegenseitig für ihre Transaktionen bieten. Dieses wird also für Händler interessant, wenn die internationale Gemeinschaft mit dem Währungsfonds ebenfalls marktbedingt festlegt, welche Hilfen per Kredit nötig sind.

Wie wird der Internationale Währungsfonds geführt?

Der Internationale Währungsfonds besitzt verschiedene Organe, die zur Führung beziehungsweise zur täglichen Arbeit beitragen. Insgesamt sind rund 2.700 Mitarbeiter weltweit in den Abläufen involviert. Der Organisation steht wie erwähnt ein geschäftsführender Direktor vor, der historisch gesehen meistens aus Frankreich stammte. Das oberste Gremium ist schließlich der Gouverneursrat, welcher aus einem Mitglied pro IWF-Staat besteht. Im Normalfall handelt es sich dabei um den amtierenden Finanzminister des Landes, wobei einige Nationen – unter ihnen Deutschland – auch den Leiter der Zentralbank entsenden. Eine beratende Funktion für den Gouverneursrat nimmt der Internationale Währungs- und Finanzausschuss (IMFC) ein, welcher Vertreter der Exekutivdirektorium-Länder beinhaltet.

Die Leitung ist damit klar, die Tagesgeschäfte werden wiederum von anderen Gremien übernommen. Das gilt vor allem für das Exekutivdirektorium, in welchem 24 Mitglieder Entscheidungen treffen. Die fünf Mitglieder mit der höchsten Quote erhalten automatisch das Recht auf die Mitgliedschaft, während die übrigen Nationen in Gruppen organisiert sind, die jeweils 19 andere Mitglieder stellen. Hinzu kommt der Entwicklungsausschuss, der bei entwicklungspolitischen Fragen wie dem Zustandekommen von internationalen Verträgen beratend agiert. Schließlich ist als fünftes wichtiges Gremium das IWF-Verwaltungsgericht aktiv. Dieses ist ein internationales Gericht, das sich für die Belange und Arbeitsverhältnisse der Mitarbeiter des IWFs einsetzt.

Die Hauptaktivitäten des Internationalen Währungsfonds

Neben der Absicherung der Zahlungsfähigkeit von kriselnden Nationen in Form von Krediten besitzt der Internationale Währungsfonds noch einige andere Aufgaben, die in der breiten Öffentlichkeit weniger bekannt sind. In erster Linie gilt der Fokus der internationalen Zusammenarbeit jedoch der Währungspolitik. Der IWF gilt damit als Vermittler zwischen den verschiedenen verantwortlichen Institutionen, Staaten und weiteren Akteuren.

Die Stabilität der Wechselkurse ist ein weiterer wichtiger Punkt, auf den der Internationale Währungsfonds achtgibt. Um diese Stabilität zu erreichen, hat auch der Welthandel einen zentralen Einfluss. Dieser soll mithilfe der IWF ausgeweitet werden. Dazu kommt die Überwachung der Geldpolitik und das mögliche Einschreiten bei Fehlentwicklungen sowie technische Hilfe in unterschiedlichen Fachgebieten.

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