Leverage-Effekt einfach erklärt

Funktionsweise des Leverage-Effektes aus verschiedenen Perspektiven

Leverage in weißer Schrift auf schwarzem Hintergrund.
Der Hebeleffekt, auch Leverage-Effekt genannt, beschreibt allgemein Situationen, bei denen kleine Änderungen einer Variablen zu großen Ausschlägen im Resultat führen. Abbildung: iqoncept/bigstockphoto.com

Die Hebelwirkung, die das Fremdkapital auf die Rentabilität des Eigenkapitals hat, wird als Leverage-Effekt bezeichnet. Durch den Einsatz von fremdem Kapital kann ein Wirtschaftsunternehmen die Rendite des Eigenkapitals für den jeweiligen Eigentümer erhöhen. Wichtig ist hierbei allerdings, dass die Rendite der Investition über den Zinsen des Fremdkapitals liegt, denn nur so kann der Leverage-Effekt positiv ausfallen.

Der Leverage-Effekt ist ein Modell, das in der Praxis immer nur bis zu einem bestimmten Punkt funktionieren kann.

Voraussetzungen für einen positiven Leverage-Effekt

Damit der Leverage-Effekt zu positiven Ergebnissen führt, muss das Unternehmen durch seine operativen Tätigkeiten eine höhere Rendite erzielen, als die Höhe der Zinsen, welche für das Fremdkapital anfallen. Der Erfolg des Effekts kann dadurch eingeschränkt werden, dass die Möglichkeiten einer Kreditaufnahme nur eingeschränkt sind. Ebenfalls müssen die Beschaffungsmöglichkeiten der Kapitalgeber uneingeschränkt vorhanden sein. Kontraproduktiv wirken sich darüber hinaus auch nicht vorhandene Investitionsmöglichkeiten und eine Zinssteigerung durch eine höhere Verschuldung aus.

Der Leverage-Effekt vereinfacht dargestellt.
Der Leverage-Effekt in der vereinfachten Darstellung.

Der Leverage-Effekt hat Grenzen

Der Leverage-Effekt kann durchaus an Grenzen stoßen. Beispielsweise dann, wenn die Möglichkeiten zur Aufnahme eines Kredits beschränkt sind, weil keine Sicherheiten gegeben sind, um den Kredit abzusichern. Ebenfalls gilt dies, wenn ein Unternehmen immer mehr Kredite aufnimmt und sich dadurch verschuldet. Denn dann werden von neuen Banken keine weiteren Kredite mehr vergeben.

Auch können die Wettbewerber und der Markt den Bedarf an Investitionen von Unternehmen stark einschränken, wodurch sich der Leverage-Effekt erübrigt. Die Fremdkapitalzinsen steigen, je höher die Verschuldung ist. Denn es findet in der Regel eine Erhöhung der Zinsen statt, wenn sich die Summe des Kredits und damit das Kreditausfallrisiko erhöht.

Das Risiko: Der negative Leverage-Effekt

Natürlich funktioniert die Wirkung eines Hebels immer in beide Richtungen. Dadurch kann sich die Rentabilität natürlich auch reduzieren statt steigern. Wenn die Rentabilität des Gesamtkapitals die Fremdkapitalzinsen übersteigt, wird durch die Fremdfinanzierung weniger Rendite durch das Unternehmen erwirtschaftet. Dann bedarf es dem Einsatz eines höheren Eigenkapitals, wodurch die Rentabilität wiederum sinkt.

Generell sollte beim Leverage-Effekt also Vorsicht geboten sein – zwar kann sich die Rendite durch den Hebel stark erhöhen, allerdings ist unter bestimmten Voraussetzungen auch das gegenteilige Szenario möglich.

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