PKV und GKV: Das sind die Unterschiede

Gesundheitskarte schaut zum Teil aus Geldbörse heraus
Foto: blickpixel/pixabay.com

Private oder doch lieber die gesetzliche Krankenversicherung – diese Frage ist allgegenwärtig. Über Privatpatienten wird im Volksmund immer gesagt, dass sie zahlreiche Privilegien genießen, unter anderem immer ein Einzelzimmer bekommen, bei Terminen bevorzugt werden oder vom Chefarzt behandelt werden. In den meisten Fällen stimmt das auch, allerdings hat eine private Krankenversicherung zwar viele Vorteile, aber auch einige Nachteile.

Unterschiede zwischen PKV und GKV

Die Mehrheit der Deutschen ist gesetzlich krankenversichert, denn diese Krankenkassen müssen ohnehin jeden aufnehmen, der möchte. Dabei spielt das Alter, der Beruf oder die Krankengeschichte keine Rolle. Die Höhe des Beitrags richtet sich dabei nach dem Einkommen und nicht nach den Leitungen, die in Anspruch genommen werden. Bei der privaten Krankenversicherung sieht das etwas anders aus, denn die Kassen können selbst entscheiden, ob ein Mitglied aufgenommen wird oder nicht. Voraussetzung für die PKV ist ein Gehalt über der Jahresarbeitsentgeltgrenze.

Vorteile der PKV

Bei der privaten Krankenversicherung gilt das Motto „je jünger, desto besser“. Ein junger Mensch mit einer geringen Vorgeschichte was Krankheiten betrifft und einem überdurchschnittlich hohen Einkommen ist besonders gerne gesehen, da er voraussichtlich wenig Kosten verursachen wird. Das geringe Risiko wird von der Versicherung durch niedrigere Beiträge belohnt. Bei der Versicherung können individuelle Leistungen für jedes Mitglied vereinbart werden. Das Angebot ist dabei deutlich umfangreicher als bei der gesetzlichen Krankenversicherung. Deutliche Vorteile genießen privat versicherte Patienten bei der Terminvergabe bei Fachärzten. Gesetzlich Versicherte müssen oft Monate auf einen Termin warten, während Privatversicherte oft binnen weniger Tage einen freien Termin bekommen, wenn sie sich als Privatversichert zu erkennen geben. Bei einer Behandlung im Krankenhaus gibt es ebenfalls Vorteile, denn privat Versicherte bekommen in der Regel ein Einzelzimmer und werden vom Chefarzt selbst behandelt. Dies hängt allerdings auch vom individuellen Tarif ab.

Nachteile der PKV

Die Voraussetzung, dass man ein überdurchschnittliches Gehalt haben muss, gilt natürlich als Nachteil für viele, die damit durch das Raster fallen. Man muss hier eine Einkommensgrenze von 60.750 Euro pro Jahr überschreiten. Das gilt nicht für Selbstständige und Beamte, die sich auch unterhalb dieser Grenze privat versichern können. Für ältere Menschen ist der Einstieg ebenfalls schwieriger und vor allem teurer, denn die Krankenkasse hat in diesen Fällen weniger Zeit, durch Beiträge die Kosten einzuholen, die im Alter durch vermehrte Behandlungen anfallen könnten. Zudem kann man Familienmitglieder nicht ohne Weiteres mitversichern. Es muss für jedes Familienmitglied ein weiterer Vertrag abgeschlossen werden, was vor allem bei vielen Kindern schnell ins Geld gehen kann. Immerhin kann man bei Kindern von den niedrigen monatlichen Beiträgen zum Einstieg profitieren. Einer der größten Nachteile ist die generelle Vorauszahlung bei Behandlungen. Dabei geht es nicht nur um größere Dinge wie Krankenhausbesuche. Jeder Besuch beim Zahnarzt oder Hausarzt, ja selbst Anrufe zur Terminvereinbarung werden privaten Patienten in Rechnung gestellt. Die Rechnungen landen alle zuerst beim Versicherten, der diese dann begleichen muss. Im Anschluss muss man sich die Beträge dann von der PKV zurückfordern. Dies bringt unter anderem einen organisatorischen Aufwand mit sich.

Wem seine Gesundheit allerdings am Herzen liegt und im Jahr über der Einkommensgrenze liegt, der kann von den Vorteilen einer PKV nur profitieren! Vor allem jüngere Menschen sollten über den Eintritt nachdenken.

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