Probleme mit Lehrern in der Berufsschule: An wen sollte man sich wenden?

Ein junger Mann fasst sich verzweifelt an den Kopf
Probleme und Konflikte mit Lehrer können eine enorme Belastung darstellen. Umso wichtiger ist es, sie schnell aus der Welt zu schaffen. Foto: Cookie Studio/Shutterstock.com

Es kommt nicht selten vor, dass Schüler mit ihren Lehrern nicht zurecht kommen. Meist sind dies nur kleinere Konflikte, die den Unterricht und den Lernprozess nicht weiter verhindern. Doch wie soll man reagieren, wenn ein Schüler ein ernsthaftes Problem mit einem Lehrer hat? An wen kann sich der Schüler wenden, um Hilfe zu bekommen?

Zum einen ist es wichtig, dass der Schüler sich Gedanken darüber macht, ob er der Einzige ist, welcher ein Problem mit dem betreffenden Lehrer hat, oder ob es noch weitere Gleichgesinnte gibt, welche dasselbe Problem mit ihm teilen. Sollte das Problem mit dem Lehrer bei den Mitschülern ebenfalls bekannt sein, sollte sich der Kurs zuerst intern über das weitere Vorgehen abstimmen. Hierbei wäre es wichtig, alle Meinungen differenziert auszutauschen und auch aufzuschreiben. Die Meinungen müssen konkret zu jedem Punkt aufgeschrieben werden, damit diese auch in einem möglichen, folgenden Konfliktgespräch verwendet werden können. Konkrete Aussagen zu dem Gesagten, der Uhrzeit und den jeweiligen Betroffenen können das weitere Vorgehen erleichtern und auch einen transparenteren Überblick für zukünftige Konfliktgespräche bieten.

Des Weiteren wäre eine Möglichkeit, mit den gesammelten Meinungen den Klassensprecher zu dem zuständigen Vertrauenslehrer zu schicken, um das Anliegen zuerst mit Ihm zu besprechen. Damit der Klassensprecher aber auch für die Meinung der gesamten Klasse eintreten und sprechen kann, wäre es sinnvoll, vorher eine Unterschriftenliste zusammenzustellen. Auf dieser sollte jeder Schüler unterschreiben, welcher ebenfalls ein Probleme mit dem betreffenden Lehrer hat und dafür auch mit seinem Namen einstehen möchte. Idealerweise wäre es, wenn jeder Schüler auf der Unterschriftenliste unterschreiben würde, denn umso mehr Stimmen derselben Meinung sind, desto größer ist die Erfolgschance, dass der Lehrer sich die Kritik zu herzen nimmt. Außerdem sollte unbedingt der zuständige Klassenlehrer über die Situation informiert werden, da er ebenfalls für die Klasse und deren Wohl zuständig ist.

Zusammen mit dem kontaktierten Vertrauenslehrer, dem Klassenlehrer und dem Klassensprecher sollte nun ein Termin für ein gemeinsames Gespräch mit dem Lehrer vereinbart werden. In diesem Treffen sollte der Klassensprecher die Interessen der Schüler vertreten. Der Klassenlehrer darf seinen Eindruck zu der Klasse und dem betroffenen Lehrer bekunden. Der betroffene Lehrer kann seine Sichtweise ebenfalls erläutern. Der Vertrauenslehrer sollte sich alle Seiten anhören und dabei keine Partei ergreifen. Idealerweise findet sich nach diesem Gespräch eine Lösung, welche für alle Beteiligten, sprich für Schüler und Lehrer, zufriedenstellend ist. Sollte dies nicht möglich sein, kann ein weiteres Konfliktgespräch vereinbart werden.
Zwischen den beiden Gespärchen wäre es sinnvoll, etwas Zeit zu legen, damit sich beide Parteien Gedanken über das Gesagte des Gegenübers machen können. Außerdem können in dieser Zeit mögliche Kompromisse gefunden werden, welche dann bei dem zweiten Treffen genauer erläutert werden können.

Sollte auch das zweite Gespräch keine wirklichen Kompromisse zwischen Schüler und Lehrer beinhalten, bietet sich noch der Weg, sich mit dem Betrieb beziehungsweise dem zuständigen Ausbilder in Kontakt zu setzen. Dieser kann nun ausfindig machen, ob das genannte Problem mit der Lehrkraft auch in anderen Klassen besteht. Zudem kann er entweder persönlich mit dem Lehrer in Kontrat treten, oder aber mit der Schulleitung ein klärendes Gespräch führen. Bei diesem Vorgehen ist die Klasse, so auch der Klassensprecher, nicht mehr involviert. Ab hier interveniert nur noch der zuständige Ausbilder des Betriebes mit dem betreffenden Lehrer oder der Schulleitung.

Zusammenfassend ist es sehr wichtig, dass die Klasse sich genau über die Problematik mit dem betreffenden Lehrer austauscht und auch bei einem Konfliktgespräch zusammenhält und sich gegenseitig den Rücken stärkt. Der Klassensprecher sollte die Meinungen der Klasse vertreten und auch für diese in dem Konfliktgespräch mit dem Lehrer einstehen. Das Wichtigste ist jedoch, dass das Problem angesprochen und gemeinsam besprochen wird. Das Problem kann nur beseitigt werden, wenn es von der Klasse offen angesprochen und thematisiert wird.

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