Saunagänge zur Erholung vom Berufsalltag – wie gesund sind sie wirklich?

Ein Mann sitzt in einer Sauna
Saunagänge sorgen für Entspannung und Wohlbefinden. Foto: nd3000/Shutterstock.com

Gerade im Winter schwören viele auf den Saunabesuch. Sei es zur Stärkung des Immunsystems oder um den ganzen Körper einmal richtig aufzuwärmen. Manch einer nimmt sich aber auch in den warmen Monaten regelmäßig Zeit für einen Saunagang. Oft wird dann die entspannende Wirkung der Schwitzkur als Grund genannt. Ist Saunieren tatsächlich so gesund, wie behauptet wird?

Was ist eine Sauna?

Wer an Sauna denkt, sieht gerne die klassische Blockhaus-Version der Finnen vor sich. Damit kommt man dem Urspung des Namens schon sehr nahe, denn das finnische Wort “sauna” bedeutet Schwitzstube. Die finnische Sauna wird mittels eines Ofens auf 80 bis 105 Grad Celsius geheizt. Saunasteine auf dem Ofen werden ebenfalls auf Temperatur gebracht, bevor sie mit Wasser übergossen werden. Hierdurch erhöht sich die Luftfeuchtigkeit und die gefühlte Temperatur merklich. Dieser Vorgang ist der klassische Aufguss. Neben der Sauna-Variante im Blockhaus existieren weitere Raumgestaltungen wie etwa die Stollensauna, Erdsauna oder die Salzsauna mit einem extra hohen Salzgehalt in der feuchten Raumluft.

Das Dampfbad zählt ebenfalls zu den Saunen. Hierbei ist die Temperatur nicht ganz so hoch wie in der finnischen Sauna. Dafür wird kontinuierlich Wasser verdampft, sodass die Luftfeuchtigkeit durchgehend extrem hoch ist. Bekannte Beispiele für Dampfbäder finden sich im türkischen Hammam sowie dem römischen Caldarium, dessen Spuren bis in die Zeit um 400 vor Christus zurückreichen.

Ein Tepidarium wiederum ist ein Wärmeraum mit nur geringer Luftfeuchtigkeit und einer Temperatur von etwa 38 bis 40 Grad Celsius. Der Raum ist somit nur leicht wärmer als die normale Körpertemperatur.

Das Sanarium schließlich, auch Bio-Sauna genannt, hat eine Temperatur zwischen 50 und 60 Grad Celsius und eine angenehme Luftfeuchtigkeit von etwa 40 bis 50 Prozent.

Wie wirken sich Saunagänge auf den Körper aus?

Der Besuch einer Sauna bringt Ihren Körper garantiert ins Schwitzen. Je nach Saunatyp verliert er auf zwei bis drei Saunagänge verteilt bis zu einem Liter Schweiß.

Für den Körper ist die hohe Temperatur in der Schwitzstube eine Art von Stress. Der Kreislauf wird angekurbelt, um die Körpertemperatur zu regulieren. Die Poren öffnen sich, damit Schweiß zur Kühlung austreten kann. Das Herz schlägt schneller und die Blutgefäße weiten sich. Der Blutdruck sinkt, während gleichzeitig Stresshormone ausgeschüttet werden.

Auf die Muskeln wirkt die Hitze entspannend. Kommt nun noch hohe Luftfeuchtigkeit hinzu, befeuchtet diese die Schleimhäute in Mund, Rachen und Nase.

Der Saunagang ist mit dem Schwitzen alleine jedoch nicht erledigt. Ebenso wichtig ist der Kälteschock direkt im Anschluss. Viele Saunen bieten hierfür eiskalte Tauchbecken, Duschen oder große Tonnen voller Eis. Zugegeben, etwas Überwindung kostet die Abkühlung. Aber sie zieht die Blutgefäße mit einem Schlag zusammen und sendet nochmal ein Stress-Signal an den Körper. Blutdruck und Adrenalin-Spiegel steigen sofort. Die Poren schließen sich wieder, um keine wertvolle Wärme mehr abzugeben.

Sowohl Schwitzen als auch Abkühlen sind körperlich anstrengend. Aus diesem Grund endet ein klassischer Saunagang immer mit Entspannung. Eingewickelt in eine Decke oder einen Bademantel, die Füße hochgelegt, breitet sich für gewöhnlich sofort ein wohliges Gefühl der Entspannung aus. Der Herzschlag beruhigt sich und der gesamte Körper schaltet von Stress auf Ruhe um. Zugleich lernt das Immunsystem durch das künstlich herbeigeführte Fieber, aktiv zu bleiben und beispielsweise Erkältungen vorzubeugen. Die Muskeln werden gelockert und Verspannungen gelöst. Regelmäßiges Saunieren kann sich zudem positiv auf die Hautalterung auswirken.

Wie sieht ein gesunder Saunagang aus?

Saunieren ist körperlich anstrengend. Menschen mit Kreislaufproblemen, Herzschwäche oder Bluthochdruck sollten daher unbedingt vorab mit ihrem Arzt sprechen.

Folgende Tipps sorgen für einen gesunden Saunagang:

  1. Entspannung
    Saunieren braucht Zeit. Für drei Saunagänge inklusive der Ruhepausen dazwischen sind mindestens zwei Stunden einzuplanen. Lieber fällt der letzte Saunagang etwas kürzer aus, als dass das Programm auf Biegen und Brechen durchgeführt wird.
  2. Essen und trinken, aber richtig
    Eine leichte Mahlzeit vorab oder ein kleiner Snack sorgen dafür, dass der Kreislauf nicht absackt. Ausreichend Trinken in Form von Wasser, Schorlen oder Tees ist Pflicht! Alkohol jedoch ist tabu.
  3. Nach der Hitze die Kälte
    Der kleine Kälteschock nach dem Saunieren bringt das Immunsystem auf Trab. Ausgelassen werden sollte er daher nicht. Allerdings muss nicht jeder ins Tauchbecken steigen. Eine kalte Dusche, von den Beinen und Armen zur Körpermitte hin, ist eine gute Alternative.
  4. Einmal ist keinmal
    Saunabesuche entfalten ihre Wirkung am besten, wenn etwa drei Saunagänge durchgeführt werden. Der Saunabesuch kann wöchentlich stattfinden.

Wann schadet der Saunabesuch?

Wie immer gilt: die Dosis macht das Gift. Zu häufiges Schwitzen belastet den Körper. Herzschwäche oder Kreislaufprobleme sollten vorab mit dem Arzt besprochen werden. Erkältung, Grippe und Schnupfen haben in der Sauna nichts zu suchen, da der Körper ohnehin schon angegriffen ist.

Mit diesen Tipps werden Saunagänge zu entspannenden und gesundheitsfördernden Auszeiten vom Berufsalltag, die jedermann sich gönnen sollte.

Weitere Infos rund ums Saunieren:

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