So geht nachhaltiges Verpacken im Jahr 2022

Grafik zum Thema Nachhaltigkeit
Foto: RosZie/pixabay.com

So sehr wir die warmen Sonnenstrahlen dieses Jahr auch genießen, für die Umwelt ist der Sommer 2022 viel zu trocken: Beinahe täglich hören wir von neu ausgebrochenen Waldbränden, für unsere Landwirte ist es eine Mammutaufgabe, ihre Felder ausreichend zu bewässern und diverse Flüsse haben einen so niedrigen Wasserstand erreicht, dass der Schiffsverkehr ohne weiteres nicht mehr möglich ist. Bilder von Flutkatastrophen und Plastikinseln im Meer kennen wir zur Genüge – der Klimawandel ist in vollem Gange.

Um die Folgen der Klimaerwärmung zu verringern und unsere Erde auch für nachkommende Generationen zu erhalten, müssen wir unsere alltäglichen Systeme überdenken – Dieses Bewusstsein ist längst in den Köpfen der Menschen angekommen und Nachhaltigkeit somit zu einem ausschlaggebenden Kaufkriterium für Konsumenten geworden.

Warum ist nachhaltiges Verpacken wichtig?

Fakt ist: Verpackungen schützen Verbraucher und Produkte und sind in den meisten Fällen unerlässlicher Bestandteil unseres Alltags. Neben dem Schutz von Konsumgütern bei Herstellung, Lagerung, Transport und Verkauf sorgen Verpackungen für die Einhaltung von Hygienebestimmungen und verlängern ihre Haltbarkeit. Dies ist auch aus ökologischer Sicht sinnvoll. Wichtige Informationen zum Produkt, dessen Handhabung und die Liste der Inhaltsstoffe sind ebenfalls Teil der Verpackung und dienen dazu, den größtmöglichen Nutzen aus den jeweiligen Produkten zu schöpfen.

Gleichzeitig machen gebrauchte Verpackungen den größten Teil der Haushaltsabfälle aus und ihre Menge steigt seit Jahren kontinuierlich an: Im Jahr 2020 fielen in Deutschland, verstärkt durch die Corona-Restriktionen, 39,6 Mio. Tonnen Verpackungsmüll an. Begründet liegt dieser Anstieg in der Zunahme von Einwegflaschen, Kleinverpackungen und Onlinehandel sowie der Trend zu Fastfood und dem Verzehr von Lebensmitteln „to-go“.

Bei solch einem großen Verbrauch an Verpackungsmaterialien haben Industrie, Logistik und Versandhandel in der Optimierung eben dieser eine bedeutsame Chance, aktiv Ihren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten und ihre Produkte zugleich attraktiver für die Kunden zu gestalten.

Was macht eine nachhaltige Verpackung aus?

Stoffkreisläufe schließen, Verpackungen einsparen und nachhaltiger bzw. recyclingfähiger konzipieren – das sind Herausforderungen, denen sich aktuell nicht nur die Gesetzgeber, sondern auch Industrie und Händler stellen und die somit neuen Geschäftszweigen den Weg geebnet haben. Um eine Verpackung nachhaltig zu gestalten, ist eine ganzheitliche Optimierung in vier Bereichen empfehlenswert:

Rohstoffe

Nachhaltigkeit beginnt zunächst beim Rohstoff selbst. Ist der Rohstoff nachwachsend oder ressourcenschonend, ist der Grundstein für eine nachhaltige Verpackung gelegt. Umweltschonende Materialien sind beispielsweise Holz, Papier, Karton, Graspapier, Kakaopapier, Bagasse, Hanf, Bambus, aber auch Kunststoffe wie PLA, CPLA, rPET und Maisstärke.

Beschaffung

Muss das Verpackungsmaterial wirklich von der anderen Seite der Welt importiert werden oder gibt es eine klimaschonendere Alternative? Bei der Beschaffung von Rohstoffen gilt es, Emissionen in Bezug auf den Transport zur Produktionsstätte bzw. zum Händler zu reduzieren und damit den Ausstoß von Kohlendioxid-Emissionen zu minimieren.

Produktion & Verarbeitung

Bei Produktion und Verarbeitung von Verpackungen sollte auf materialsparende Designs sowie ressourcenschonende Prozesse geachtet werden.
Eine umweltschonende Herstellung kann beispielsweise durch den Einsatz effizienter und langlebiger Maschinen wie zum Beispiel qualitativ hochwertiger Rasterwalzen beim Etikettendruck optimiert und der grüne Fußabdruck somit nochmals reduziert werden.

Abbau & Recycling

Damit nicht noch mehr Müll in unseren Weltmeeren landet, sollte auf die richtige Entsorgung des Verpackungsmaterials geachtet werden, die zudem ausschlaggebend für die einwandfreie Wiederverwendung und den Recyclingprozess ist.
Nachhaltige Verpackungen sind entweder biologisch abbaubar, recycelbar, mehrwegfähig oder zumindest thermisch verwertbar. Bei Verkaufsverpackungen ist es zum Beispiel sinnvoll, dem Konsumenten eine einfache Mülltrennung und -entsorgung durch Perforierung einzelner Verpackungskomponenten zu ermöglichen.

Verpackungskonzepte: Schritte zu einer nachhaltigen Verpackung auf einen Blick

Sie möchten ein neues Produkt launchen oder ihr bestehendes Produkt klimaschonender konzipieren? Stellen Sie sich die folgenden Fragen zum nachhaltigen Verpacken und landen Sie auf der Überholspur in Sachen Klimaschutz:

  • Können Verpackungen eventuell ganz vermieden werden?
  • Welcher nachhaltiger Rohstoff ist am geeignetsten für mein Produkt und klimaneutral zu beschaffen?
  • Wie kann ich meine Verpackung und das Füllmaterial individuell an mein Produkt anpassen und Materialeinsatz minimieren?
  • Gibt es klimafreundliche Lösungen für die Produktion?
  • Könnte ein Mehrwegsystem für meine Verpackungen interessant sein?
  • Wie kann die Verpackung bestmöglich und klimaneutral entsorgt werden?

Mut zu Innovation!

Indem Sie nachhaltige Verpackungen verwenden schonen Sie unsere Umwelt und stellen nicht zuletzt Ihren Kunden gegenüber Ihr Verantwortungsbewusstsein unter Beweis.

Die oben genannten Fragen können Sie sich natürlich auch bezogen auf alle anderen in Ihrem Unternehmen verwendeten Materialen stellen: Gibt es eventuell klimafreundlichere Alternativen in Ihren firmeninternen Prozessen und Abläufen? Läuft zum Beispiel Ihre Verwaltung bereits komplett digital ab oder verwenden Sie bereits das POS-Kassensystem mit digitalen Kassenbons anstelle der papiergebundenen Variante?

Werden Sie kreativ und haben Sie Mut zu Innovation! Die Umwelt, Ihre Mitarbeiter und Ihre Kunden werden es Ihnen danken.

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