Tipps und Beispiele für einen Lebenslauf in der IT-Branche

Frau sitzt am Tisch und schreibt einen Lebenslauf
Foto: Sora Shimazaki/pexels.com

Obwohl in der IT-Branche gerade viele Stellen unbesetzt sind, ist ein Lebenslauf wichtig. Auf beliebte Stellen bewerben sich oft mehrere Bewerber und bei gleicher Qualifizierung ist ein professioneller Lebenslauf oft entscheidend. Viele Personalchefs sehen sich zunächst den Lebenslauf an und erst danach die weiteren Unterlagen. Ist dieser ansprechend gestaltet, hat der Bewerber gute Chancen, zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden.

Das äußere Erscheinungsbild eines Lebenslaufs

Noch bevor der zukünftige Arbeitgeber ein Wort von dem Lebenslauf gelesen hat, trifft dieser schon eine Vorentscheidung. Das Layout kann übersichtlich und schön gestaltet sein oder unübersichtlich und chaotisch. Viele Personalverantwortliche ziehen Rückschlüsse von der Qualität des Lebenslaufs auf die Arbeitsleistung des zukünftigen Mitarbeiters. Auf der sicheren Seite sind Interessenten, die eine Lebenslauf-Vorlage für IT-Jobs benutzen.

Bewerber für einen IT-Job neigen dazu, den Lebenslauf besonders aufwendig und kreativ zu gestalten. Das ist nicht ratsam, denn es kommt auf den Inhalt an, der durch zu viele Designspielereien ein wenig in den Hintergrund gerät. Wichtig ist es, den eigenen Werdegang und die Leistungen gut darzustellen. Eine Schriftgröße von 12 Punkten bei Times New Roman hat sich als optimal erwiesen. Für die Schriftart Arial reicht auch eine Größe von 11 Punkten. Der Zeilenabstand sollte 1,5 betragen.

Das richtige Bewerbungsfoto für den Lebenslauf

Nicht in allen Ländern ist ein Foto Bestandteil des Lebenslaufes. In Deutschland ist es üblich, der Bewerbung ein Foto beizufügen. Viele Stellensuchende reichen ihre Unterlagen über ein Online-Portal ein, wobei sie das Foto separat hochladen. Ist das nicht vorgesehen, gehört das Bild rechts oben neben die persönlichen Daten.

Das Bild darf nicht älter als 12 Monate sein. Bitte kein Passfoto benutzen, denn dieses folgt anderen Kriterien und zeigt den Bewerber nicht von seiner besten Seite. Keine Bilder aus Schnappschüssen ausschneiden, besser einen professionellen Fotografen beauftragen.

Der Dresscode sollte zur angestrebten Stelle passen. Wer sich als Programmierer bewirbt, braucht nicht unbedingt im Anzug mit Krawatte abgebildet zu sein. Anders sieht es bei einer Stelle im Vertrieb mit häufigem Kundenkontakt aus.

Chronologischer Lebenslauf – was ist damit gemeint?

Fast alle Firmen verlangen einen tabellarischen und chronologischen Lebenslauf. Die Anforderung scheint auf den ersten Blick klar zu sein: einfach sämtliche Arbeits- und Ausbildungsstellen der Reihe nach aufschreiben. Früher war es üblich, sein Leben von der Schulausbildung bis zur aktuellen Position darzulegen. Das ist heute unüblich, denn es ist sehr unpraktisch. Personalchefs interessieren sich für die aktuelle Tätigkeit, ein wenig für die Ausbildung und für die Schulausbildung kaum noch. Deshalb sollten Bewerber den Lebenslauf in einer umgekehrt chronologischen Reihenfolge verfassen. Ganz oben stehen die persönlichen Daten, E-Mail-Adresse und Telefonnummern. Die einzelnen Stationen in Blöcke zusammenfassen, also aktuelle Position, beruflicher Werdegang, Berufsausbildung und erst zum Schluss die Schulausbildung. Bei der Schulausbildung ist nur der letzte Abschluss interessant, kein Arbeitgeber interessiert sich für die Leistungen in der Grundschule. Lücken bitte mit ein oder zwei Wörtern erklären, mehr (noch) nicht.

Der wichtigste Bestandteil – die IT- Skills

Dieser Bereich im Lebenslauf ist bei einer Bewerbung in der IT-Branche wichtig. Deshalb soll er hier besonders hervorgehoben werden. Für viele Arbeitgeber ist nicht die Ausbildung von Bedeutung, sondern was der Bewerber kann. Wer sich selbst eine Programmiersprache beigebracht hat und seine Fähigkeiten unter Beweis stellt, hat gute Chancen, selbst ohne Studium und Ausbildung.

Diese Liste kann bei längerer Erfahrung sehr umfangreich sein, deshalb ist es unter Umständen sinnvoll, diese als Anhang zum Lebenslauf zu verfassen. Diesen Anhang am besten in eine Liste der Fähigkeiten (Programme, Programmiersprachen) und Projekte aufteilen. Der klassische Lebenslauf sollte nicht länger als zwei Seiten sein. Für Arbeitgeber ist es hilfreich, wenn Bewerber ihre Fähigkeiten bewerten. Bewährt hat sich eine Punkteskala von 1 bis 5 oder von 1 bis 10. Bei den Projekten kann es sich um Schulprojekte, die Bachelor- oder Masterarbeit, Projekte im Rahmen einer beruflichen Tätigkeit oder um private IT-Projekte handeln.

Beide Aufstellungen sollen für die angestrebte Stelle förderlich sein. Fähigkeiten, die für den künftigen Arbeitsbereich nicht notwendig sind, weglassen.

Was nicht in den Lebenslauf gehört

Manche Dinge gehören nicht in den Lebenslauf, sondern stehen im Anschreiben oder man klärt sie besser in einem persönlichen Gespräch:

  • Gehaltsvorstellung
  • Lange Erklärung der Lücken im Lebenslauf
  • Wunsch für einen Vorstellungstermin

Lücken im Lebenslauf kommen meist erst im Vorstellungsgespräch zur Sprache. Auf keinen Fall dürfen diese weggelassen werden, denn sonst entsteht der Eindruck, der Bewerber wolle etwas verschweigen.

Anordnung der einzelnen Elemente im Lebenslauf

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die einzelnen Elemente anzuordnen. Viele setzen links oben die persönlichen Daten und daneben ein aktuelles Bild. Dieser Bereich kann durch waagrechte Striche oder durch eine andere Farbe vom Rest des Lebenslaufes abgehoben sein.

Für Personalreferenten ist es optimal, wenn sie die relevanten Informationen auf einen Blick erkennen. Viele Bewerber im IT-Bereich nutzen dazu eine Seitenleiste, die sie mit einer anderen Farbe versehen. Dort platzieren sie die wichtigen IT-Skills. Diese können mit einem Punktesystem oder einem Balkendiagramm erweitert werden, welches die jeweiligen Fähigkeiten auf einer Skala von 1 bis 5 anzeigt.

Beispiele für einen IT-Lebenslauf

Lebenslauf als IT-Systemadministrator:in

Ein IT-Systemadministrator sollte in seinem Lebenslauf relevante Erfahrungen und Qualifikationen darlegen, welche die Eignung für diesen Beruf bestätigen können. Dies bedeutet, dass konkrete Kenntnisse im Bereich der Administration (Netzwerk-, System-, und Benutzeradministration) und Weiterentwicklung von IT-Infrastruktur zwingender Bestandteil sein sollten.

Lebenslauf als IT-Sicherheitsberater:in

Aktuelles und umfangreiches Wissen in Hinblick auf Viren und Trojaner sind für IT-Sicherheitsberater:innen ein Muss und eine wichtige Grundlage für das Berufsfeld. Dementsprechend sollten entsprechende Qualifikationen und eventuelle Nachweise dafür im Lebenslauf hervorgehoben werden. Auch ist das Erstellen und Auswerten von Analysen eine entscheidende Fähigkeit, die Erwähnung finden sollte. Grundsätzlich ist zu sagen, dass alle Kenntnisse und Fertigkeiten, die für IT-Sicherheitsberater:innen essentiell sind, im Lebenslauf integriert werden sollten. Von der Konzeptentwicklung zur Verdeutlichung von Sicherheitslücken oder Schwachstellen, bis hin zu entsprechenden Lösungsansätzen sind alle vorhandenen Erfahrungen entscheidend.

Beispiele für passende Formulierungen im Lebenslauf

Im Lebenslauf genügt es nicht, einfach nur die Stellenbezeichnung anzugeben. Die Aufgabenfelder sind zwar teilweise ähnlich, aber nicht gleich. Für die Stelle als Projektmanager im IT-Bereich kann eine genaue Aufgabenbeschreibung so lauten:

  • Leitung der IT-Abteilung
  • Schulungen der Key-User
  • Rekrutierung neuer Mitarbeiter
  • Wartung der IT-Anlagen

Genauere Angaben über IT-Kenntnisse können im Lebenslauf ungefähr so aussehen:

  • Betriebssysteme: Windows, Linux, Ubuntu, MacOS
  • Datenbanken: Oracle, MySQL, PostgreSQL
  • Programmiersprachen: Python, C, Swift, Java

Die einzelnen Teile müssen zusammenpassen

Eine Bewerbung besteht aus mehreren Teilen, neben dem Lebenslauf enthält es ein Anschreiben, verschiedene Zeugnisse und Beurteilungen früherer Arbeitgeber. Diese fügen sich zu einem Gesamtbild zusammen, das möglichst positiv sein sollte. Ist das nicht der Fall, geht der Bewerber damit proaktiv um und spricht Unklarheiten, Lücken und Probleme mit früheren Arbeitgebern offen an. Hat der Bewerber zum Beispiel eine Umschulung zum IT-Fachmann hinter sich, soll er im Anschreiben und später beim Bewerbungsgespräch seine Gründe und die Motivation für diesen Schritt angeben.

Fazit

Der Lebenslauf in einer Bewerbung für einen IT-Job ähnelt einem normalen Lebenslauf. Viele Dinge, wie das Layout, das Foto und der berufliche Werdegang sind gleich. Wichtig ist, dass im IT-Bereich besonders die Fähigkeiten und Skills hervorgehoben werden, die für die angestrebte Stelle passen. Eine Liste der Projekte und der erworbenen Fähigkeiten sind manchmal wichtiger als detaillierte Angaben zum Studium. Nach erfolgreicher Bewerbung folgt als nächster Schritt die Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch. Hat der Interessent mit dem Lebenslauf einen guten Eindruck gemacht, dürfte einer Einstellung nichts im Wege stehen.

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