- Der Stellenmarkt für Web-Entwickler
- Das Tätigkeitsfeld der Web-Entwickler
- Diese Aufgaben übernimmt ein Webentwickler
- Welche Spezialisierungen sind für Webentwickler möglich?
- Diese Kompetenzen müssen Webentwickler mitbringen
- Die Soft Skills
- Die Voraussetzungen für den Beruf des Webentwicklers
- Aus- und Fortbildungen für Webentwickler
- Die Karrieremöglichkeiten für Webentwickler
Menschen, die dem Beruf des Web-Entwicklers nachgehen, agieren im Grunde als Software-Entwickler, deren Spezialisierung im Bereich der Webtechnologien liegt. Das bedeutet, dass Web-Entwickler die Konzeption und Entwicklung von Onlineshops und Webseiten leitend übernehmen oder diese selbst programmieren.
Zu Beginn des Siegeszuges des Internets gestalteten sich Webseiten noch überaus simpel hinsichtlich ihrer Technik, sodass ihre Realisierung durchaus auch durch Personen möglich war, die keine ausgebildeten Web-Entwickler waren. Allerdings hat sich das Arbeitsumfeld der Web-Entwickler bis heute stark verändert. Die ursprünglichen Webseiten, die auf HTML aufgebaut waren und hauptsächlich den Zweck erfüllt haben, Texte und Bilder darzustellen, haben sich zu teilweise sehr dynamischen, hochgradig komplexen und umfangreichen Anwendungen entwickelt. An Web-Entwickler werden demnach heutzutage überaus hohe Anforderungen gestellt, so auch bei der Entwicklung von Onlineshops und Webportalen.
Damit geht einher, dass die Spezialisten für das World Wide Web zahlreiche Disziplinen des Bereichs der Softwareentwicklung abdecken müssen. Teilweise gehört auch die Beherrschung von unterschiedlichen web-spezifischen Skript- und Programmiersprachen dazu, wie etwa Ruby, C#/.Net, JavaScript, Java und PHP. Allerdings sind lediglich die technischen Kompetenzen für den Beruf des Web-Entwicklers noch lange nicht ausreichend, denn die Web-Fachleute müssen in ihrem Berufsalltag ebenfalls auf Methodik-Wissen zurückgreifen. Somit verfügen sie in der Regel ebenfalls über Kenntnisse der objektorientierten Programmierung, diversen Textkonzepte, Datenbank- und Software-Architektur, Anforderungsanalyse und der agilen Softwareentwicklung.
Alle wichtigen Informationen zu dem Traumberuf Web-Entwickler hält der folgende Artikel im Detail bereit.
Der Stellenmarkt für Web-Entwickler
Seit Beginn des vergangenen Jahrzehnts kann auf dem Arbeitsmarkt in Deutschland ein nahezu kontinuierlicher Anstieg an Stellenangeboten für Web-Developer beziehungsweise Web-Entwickler festgestellt werden. Den absoluten Höhepunkt erreichte die Nachfrage dabei im Jahr 2017, indem mehr als 2.000 offene Jobs für Webentwickler zu finden waren.
In den folgenden Jahren nahm die Nachfrage dagegen jedoch wieder ein wenig ab. Ein Grund dafür besteht darin, dass im Bereich der Web-Frameworks, Programmiersprachen und Webtechnologien stetig neue und überaus komplexe Möglichkeiten geschaffen werden, sodass die Anforderungsprofile stärker diversifiziert wurden. So suchen viele Unternehmen nicht nur nach den Allroundern in Form von Webentwicklern, sondern vor allem auch nach Spezialisten, wie PHP- oder JavaScript-Entwickler.
Durch dieses spezialisierte Fachpersonal können die Webentwickler von einem Teil ihrer gängigen Aufgaben entlastet werden, sodass in den Fokus ihrer Arbeit die Gesamt-Koordination und Konzeption rückt, bei der die Webentwickler vorrangig übergreifende und übergeordnete Aufgaben erfüllen.
Das Tätigkeitsfeld der Web-Entwickler
Web-Entwickler werden häufig auch als Web-Developer, Online-Entwickler oder Web-Programmierer bezeichnet. In englischsprachigen Ländern werden unter die Bezeichnung Web Developer häufig auch Business-Experten, Konzeptentwickler und Designer gefasst.
In der Schweiz, Deutschland und Österreich ist die Berufsbezeichnung Web-Entwickler gesetzlich nicht geschützt.
Viele Web-Entwickler sind selbständig tätig oder arbeiten als Freiberufler. Daneben sind sie jedoch oft auch bei Verbänden, im Öffentlichen Dienst oder in Unternehmen in den IT-Abteilungen zu finden. Web-Entwickler arbeiten darüber hinaus ebenfalls bei Full Service-, Medien- und Internetagenturen. Durch das immer stärkere Verschmelzen der Online- und Offline Welt, sind auch klassische Software-Unternehmen, welche sich in früheren Zeiten ausschließlich auf die Entwicklung von klassischer Offline-Software beschränkt haben, immer häufiger auf der Suche nach qualifizierten Web-Entwicklern.
Geht es darum, Web-APIs oder Webservices zu entwickeln, sind in vielen Fällen reine Webentwickler-Teams im Einsatz. Daneben sind jedoch durchaus auch interdisziplinäre Teams zu finden, die neben den Entwicklern auch Projektleiter, Web-Business Strategen, Marketing-Mitarbeiter und Designer umfassen.
Diese Aufgaben übernimmt ein Webentwickler
Es können einige Aufgaben ausgemacht werden, die klassischerweise durch qualifizierte Web-Entwickler übernommen werden. Zu diesen zählen unter anderem der Betrieb und die Wartung von Software-Installationen, die Evaluierung innovativer technischer Chancen, die Code-Aktualisierungen und -Optimierungen sowie die Bereinigung und Behandlung von auftretenden Fehlern und die Durchführung automatisierter oder manueller Tests.
Außerdem konzeptionieren sie Datenbankdesigns, designen und installieren Werkzeugketten, tragen zu der Einhaltung von standardisierten Qualitätsansprüchen bei der Anforderungsumsetzung bei, schätzen den Aufwand für Pflichten- und Lastenhefte – ein inklusive der Abwägung der Vor- und Nachteile von verschiedenen Umsetzungsoptionen –, erarbeiten Umsetzungsszenarien, Lösungsvorschläge und führen Anforderungsanalysen durch.
Welche Spezialisierungen sind für Webentwickler möglich?
Wie bereits erwähnt, tritt aktuell in der Web-Entwicklung ein Trend hin zu Spezialisierungen auf. Dieser orientiert sich hauptsächlich an der klassischen Entwicklung von Software. Daher sind beispielsweise spezialisierte Programmierer, Architekten, technische Projekt- und Teamleiter, Framework- und Datenbankspezialisten stark gefragt.
Daneben findet eine Unterteilung in zwei unterschiedliche Bereiche der Webentwicklung statt, nämlich in Server/Backend-Entwickler und Client/Frontend-Entwickler. Allerdings sind erfahrene Webentwickler durchaus auch in der Lage, gleichzeitig verschiedene dieser Rollen einzunehmen. In diesem Fall werden sie auch als sogenannte „Fullstack“-Entwickler bezeichnet.
Diese Kompetenzen müssen Webentwickler mitbringen
Natürlich lassen sich im technischen Bereich einige Grundkenntnisse ausmachen, welche Webentwickler sicher beherrschen sollten. Zu diesen zählen PHP7, PHP5, AJAX, JavaScript, XSLT, XML, sämtliche Versionen von CSS und ebenfalls alle Versionen von HTML. Daneben spielen ebenfalls die Prinzipien der OOP, der objektorientierten Programmierung, für ihre Arbeit eine Rolle.
Die Kenntnisse, welche die Webentwickler darüber hinaus mitbringen müssen, richten sich außerdem immer nach ihrem jeweiligen Arbeitsschwerpunkt. So müssen Frontend-Webentwickler im Bereich des Webdesigns grundlegende Kenntnisse mitbringen, das responsive Design beherrschen, dynamische Webseiten mit AJAX und JavaScript programmieren und mit JavaScript-DOM-API umgehen können. Daneben benötigen sie Fachwissen über serverseitige und clientseitige Libraries und Frameworks, wie Cake-PHP, PHP-Laravel oder PHP-Symfony, jQuery, Ulkit oder Prototype.
Webentwickler für das Backend müssen dagegen ein Verständnis des REST-Prinzips und der HTTP- und HTTPS-Protokolle mitbringen, die SQL-Sprache und eventuell auch JSON und XML beherrschen, Konzepte und Theorien relationaler Datenbanken sowie ihre Besonderheiten kennen. Daneben sind serverseitige Programmiersprachen nötig, wie C#, Java, PHP oder Ruby, sowie auch Kenntnisse über die serverseitigen Frameworks.
Die Soft Skills
Webentwickler sind in ihrem Job für wesentlich mehr als nur das reine Programmieren zuständig. Für die zahlreichen weiteren Aufgaben benötigen sie somit ein solides Methodik-Wissen und ebenfalls gewisse Soft-Skills.
Bei der Webentwicklung handelt es sich stets um Teamarbeit, da die Programmierer heutzutage längst nicht mehr einsam und allein in einer dunklen Kammer arbeiten. Vielmehr werden sie in ihren Tätigkeiten durch die verschiedensten Fachabteilungen und Experten unterstützt. In einigen Unternehmen pflegen sie außerdem einen direkten Kundenkontakt.
Mitbringen müssen die Web-Developer somit auch gewisse kommunikative Fähigkeiten. Für Nicht-Entwickler können sie technische komplexe Zusammenhänge nachvollziehbar kommunizieren und Sachverhalte klar und strukturiert nach außen darstellen. Nicht verzichtet werden kann daneben auch auf die Bereitschaft zu einem lebenslangen Lernen und eine gute Auffassungsgabe, schließlich entwickeln sich die Internettechnologien in der heutigen Zeit überaus dynamisch. Wie für sämtliche andere Berufsgruppen aus dem Bereich der IT, ist es so auch für Webentwickler wichtig, dass sie bereit sind, sich ständig weiterzuentwickeln und neue Dinge zu lernen.
Häufig ist die Arbeit des Webentwicklers auch mit einem strikten Zeitplan verbunden, weshalb Zeitdruck für die Webexperten kein Problem darstellen sollte. Sie müssen eine hohe Belastbarkeit aufweisen und auch mit einem negativen Feedback umgehen können, beispielsweise, wenn Beschwerden über Fehler oder fehlende Funktionalitäten bei ihnen eingehen.
Die Voraussetzungen für den Beruf des Webentwicklers
Diejenigen, die sich für eine Karriere als Web-Entwickler interessieren, stellen sich natürlich die Frage, welche grundlegenden Voraussetzungen sie dafür mitbringen müssen.
Die schulischen Anforderungen bestehen mindestens in einem mittleren Bildungsabschluss, beliebter ist jedoch die Fachhochschulreife oder die allgemeine Hochschulreife. Auch auf Englischkenntnisse kann bei der Tätigkeit als Webentwickler nicht verzichtet werden, denn Dokumentationen oder Fachliteratur sind häufig nur in englischer Sprache erhältlich und gestalten sich in Englisch außerdem oft aktueller und vollständiger. Darüber hinaus bestehen die Entwicklerteams heutzutage häufig aus internationalem Personal, wodurch es ebenfalls von Bedeutung ist, problemlos auf Englisch sowohl mündlich als auch schriftlich kommunizieren zu können.
Das Denken von Webentwicklern muss abstrakt und logisch ausfallen, weshalb auch solide Mathematik-Kenntnisse und ein gutes Abstraktionsvermögen einen großen Vorteil in diesem Berufsbild bedeuten. Besonders, wenn die Tätigkeit komplexere Architekturen und Algorithmen umfasst, sind ebenfalls umfangreiche Kenntnisse der Informatik nötig.
Aus- und Fortbildungen für Webentwickler
Auf eine spätere berufliche Tätigkeit als Webentwickler bereitet in Deutschland zumindest zum Teil die Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung vor. Allerdings sollten im Rahmen der Ausbildung dann web-relevante Kompetenzen vermittelt werden, die von höchster Aktualität sind.
Neben dieser Ausbildung können jedoch an Fachhoch- und Hochschulen ebenfalls zahlreiche Studiengängige absolviert werden, welche eine gute Grundlage für die Tätigkeit als Webentwickler darstellen. Zu diesen zählen etwa Angewandte Informatik, Medieninformatik oder Informatik.
In der Regel findet dann eine genauere Spezialisierung auf einen bestimmten Bereich erst im aktiven Berufsleben statt. Daneben gehen viele Webentwickler autodidaktisch vor oder besuchen spezielle Intensivseminare zu Frameworks, Programmiersprachen oder -techniken.
Es gibt viele verschiedene Bildungseinrichtungen, die Weiterbildungen anbieten, um den Beruf des Webentwicklers zu ergreifen. Diese ermöglichen es, sowohl in der Praxis als auch in der Theorie umfangreiche berufsbezogene Kompetenzen zu erwerben. Daneben werden jedoch auch von unterschiedlichen Instituten Möglichkeiten für die bereits erwähnten Spezialisierungen der Webentwickler angeboten, die mit bestimmten Zertifizierungen abgeschlossen werden. So haben Webentwickler die Chance, ihre fachspezifischen Kompetenzen stetig weiter auszubauen und vor allem auch nachzuweisen.
Die Karrieremöglichkeiten für Webentwickler
Webentwickler können viele unterschiedliche Entwicklungspfade in ihrem Beruf verfolgen, die abhängig von ihrer persönlichen Neigung und ihrem individuellen Interesse gewählt werden können. Dadurch, dass sich die technischen Innovationen und die Anforderungen in diesem Berufsbild besonders dynamisch verändern, können immer wieder spannende Herausforderungen gefunden und angetreten werden.
Um im Bereich der Webentwicklung eine große Karriere zu machen, kommt es vor allem auf die Praxiserfahrung an. Schließlich können die jeweiligen Fachkenntnisse umso mehr vertieft werden, desto mehr Projekte mit verschiedenen Anforderungen bereits erfolgreich bewältigt werden konnten. Eine klassische Karriere im Bereich der Webentwicklung beginnt beispielsweise mit einer Position als Junior Web Developer. Möglich ist es dann nach rund sieben bis acht Jahren, die von intensiven Projekterfahrungen geprägt sein sollten, zum Senior Web Developer aufzusteigen.
Daneben ist es jedoch auch denkbar, verschiedene Verantwortungsbereiche zu übernehmen. So übernehmen technische Team- und Projektleiter beispielsweise die fachliche Leitung und die Koordination von projektbezogenen Entwicklerteams. Als Schnittstellen-Experte, PHP-Laravel Specialist oder Framework Specialist ist es außerdem möglich, sich auf spezielle Aufgaben- und Fachgebiete zu fokussieren. Im Mittelpunkt stehen dabei stets besondere Fachkenntnisse, von denen eine sehr hohe Arbeitseffizienz und Sicherheit ausgeht. Diese rechtfertigen dann auch entsprechende Beförderungen, die natürlich mit einem kontinuierlich höheren Gehalt einhergehen.
Da es grundsätzlich kaum ausreichend ist, in einigen Bereichen lediglich über ein überdurchschnittliches Wissen zu verfügen, um auf der Karriereleiter als Webentwickler nach oben zu klettern, erfreuen sich berufsbegleitende Zertifizierungen und Seminare bei Webentwicklern einer überaus großen Beliebtheit. Oft werden diese sogar über den Arbeitgeber teilweise oder vollständig finanziert.
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