Vokabeln lernen leicht gemacht: Erfolgreiche Methoden und Tipps

Zwei junge Damen sitzen am Tisch und halten Zettel in der Hand.
Das Lernen von Vokabeln muss keine Quälerei sein. Foto: Antonio Guillem/Shutterstock.com

Das Lernen einer Fremdsprache stellt einen wesentlichen Teil des Lehrplans an deutschen Schulen dar. Doch nicht nur für Kinder und Jugendliche ist das Vokabeln lernen wichtig, um sich sprachlich zu verbessern, sondern auch für Erwachsene. Immer mehr Menschen entscheiden sich dafür, eine Fremdsprache neben dem klassischen Schulenglisch zu erlernen. Neben einer schnellen Auffassungsgabe und natürlich einer Leidenschaft für Sprache ist vor allem eines wichtig für die Erweiterung des Wortschatzes: Vokabeln lernen.

Zeit zum Vokabeln lernen sinnvoll einteilen

Das Zeitmanagement ist ein wichtiger Faktor beim Vokabeln lernen. Dass Lernen jede Menge Zeit kostet, ist klar. Trotzdem sollte an dieser Stelle die Zeit so effektiv wie möglich genutzt werden – umso mehr Wissen kann man sich aneignen. Zudem verbessert sich die Motivation, wenn Lernende so wenig wie möglich von ihrer kostbaren Freizeit opfern müssen, um Vokabeln zu lernen. Hier gilt: Je weniger Ablenkung vorhanden ist, desto effektiver funktioniert das Lernen. Mehr Konzentration bedeutet mehr freie Zeit und ein schnelleres Vorankommen beim Lernen. Zumal sich die menschliche Konzentrationsfähigkeit ohnehin nur auf einen recht knappen Zeitraum von rund 30 bis maximal 45 Minuten beschränkt. Das Zeitmanagement kann aktiv verbessert werden, indem sich Lernende zum Beispiel eine To-Do-Liste anfertigen. Auf der Liste wird detailliert erfasst, welche und wie viele Vokabeln während einer Lerneinheit gelernt werden sollen. Zudem kann es helfen, sich zeitliche Grenzen zu setzen. Das motiviert ungemein, weil die meisten Menschen versuchen, die eigenen zeitlichen Vorgaben möglichst einzuhalten. Infolge dessen lassen sie sich weniger schnell ablenken und sind insgesamt fokussierter.

Pausen sind wichtig für die Regeneration

Es ist zwar schön, wenn man beim Vokabeln lernen so motiviert ist, dass man gar nicht aufhören möchte – doch Vorsicht! Wer sich selbst überfordert und die einzelnen Lerneinheiten zu großzügig gestaltet, der erreicht damit gar nichts. Es ist daher sinnvoll, feste Pausen einzuplanen. Wer nach einer kleinen Pause von rund 5 bis 10 Minuten wieder frisch ans Werk geht, dem fällt das Vokabeln lernen leichter. Mehr als 24 bis 30 Minuten am Stück sollte ohnehin nicht gepaukt werden, denn nach dieser Zeitspanne lässt nicht nur die Aufmerksamkeit, sondern in vielen Fällen auch die Motivation merklich nach. Während der festen Pausen sollte sich der Lernende vom Vokabeln lernen erholen. Das Abrufen der E-Mails ist in dieser Phase ebenso tabu wie das Fernsehen oder das Lesen der Nachrichten. Das menschliche Gehirn kann sich viel besser regenerieren, wenn in der kleinen Pause etwas Sport betrieben wird. Sofern die Möglichkeit besteht, kann ein kurzer Spaziergang wahre Wunder bewirken. Ein paar einfache Sportübungen oder ein simples Laufen auf der Stelle tragen ebenfalls dazu bei, dass das Vokabel lernen anschließend viel leichter von der Hand geht. Wer sich in der Pause körperlich betätigt, der bringt den Kreislauf in Schwung. Das Gehirn wird nach einer kurzen Trainingseinheit mit besonders sauerstoffreichem Blut versorgt – das ist dem Lernen zuträglich und obendrein gesund.

Wichtige Tipps zum Lernen von Vokabeln in der Übersicht
Übersicht über wichtige Faktoren für das erfolgreiche Lernen von Vokabeln.

Vorbereitung und Nachbereitung verbessern den Lernerfolg beim Vokabeln lernen

Wer eine Sprachschule oder eine allgemeine Schule besucht, der sollte den Unterricht unbedingt vor- sowie nachbereiten. Die Vokabeln lernen sich wesentlich leichter, wenn diese regelmäßig wiederholt werden. Alleine durch das Lesen vor einer Unterrichtseinheit, das Vortragen durch eine Lehrperson und das Nachbereiten zu Hause wird jede neue Vokabel mindestens dreimal wiederholt. Oftmals reichen diese Wiederholungen bereits aus, um sich einen Teil der neuen Vokabeln zu merken. Indem sich Lernende bereits vor dem Unterricht passende Eselsbrücken oder Geschichten ausdenken, mit welchen die neuen Wörter in Verbindung stehen, wird der Lernerfolg noch weiter optimiert. Wenn die Vokabeln im Unterricht danach auftauchen, kann das menschliche Gehirn bereits die ersten Bezüge zwischen alten und neuen Wörtern herstellen. Die Nachbereitung dient unter anderem der Selbstkontrolle. Lernende werden einige Stunden nach dem Unterricht schnell feststellen, welche neuen Wörter bereits sitzen und welche noch einige Male wiederholt werden müssen.

Das Schreiben per Hand fördert die Gedächtnisleistung

Heutzutage ist es längst keine Selbstverständlichkeit mehr, dass wir beim Vokabeln lernen einen Stift und ein Papier benutzen. Doch an dieser Stelle sollte möglichst auf die bequeme Tastatur und den Laptop- oder PC-Bildschirm verzichtet werden. Das bloße Abtippen hilft dem Gehirn nicht dabei, dass es sich die neuen Wörter einprägt. Wenn die gedankliche Arbeit allerdings durch eine manuelle Tätigkeit – in diesem Fall durch das Schreiben – unterstützt wird, prägen sich Vokabeln deutlich schneller und vor allem langfristiger ein. Natürlich dauert das Aufschreiben per Hand länger als das Tippen. Die zusätzliche Zeit sollte an dieser Stelle aber ruhig investiert werden. Es lohnt sich! Da das Vokabeln lernen auf diese Weise wesentlich effizienter von statten geht, holt man die verlorene Zeit locker wieder rein, da insgesamt weniger Wiederholungen notwendig sind.

Abends funktioniert Vokabeln lernen einfach besser

Das Vokabeln lernen direkt vor dem Zubettgehen kann dabei helfen, dass sich die neuen Wörter schneller einprägen. Obwohl viele Menschen immer noch glauben, dass das abendliche Lernen nicht so effektiv ist wie das Pauken am Morgen oder Mittag, ist das Gegenteil der Fall. Weil neue Informationen und kleine Details erst im Schlaf richtig verarbeitet und anschließend gespeichert werden, sollten die Vokabeln direkt vor dem Schlafen noch einmal durchgelesen werden. Gerade bei bestimmten Wörtern, die man sich einfach nicht merken kann, bietet sich diese Methode an. Auch um Vokabeln zu lernen, die sehr bald in einer Prüfung abgefragt werden, ist das abendliche Lernen sinnvoll. Wenn die Zeit knapp wird und die Tests näher rücken, lernen viele Menschen ohnehin erst abends – das kommt dieser Methode zugute.

Den eigenen Lerntypen ermitteln

Nicht jedes Lernmittel eignet sich gleich gut für jeden Lernenden. Während die einen Vokabeln lernen, indem sie sich ganz gezielt Tonaufnahmen anhören, lesen die anderen die neuen Wörter lieber leise im Kopf. Ganz gleich, ob man am liebsten mithilfe von Karteikarten, Vokabelheften oder Zetteln lernt – hier kommt es auf den eigenen Lerntypen an. Auf keinen Fall sollte sich der Lernende von Lehrpersonal hereinreden lassen, wenn es um die Wahl des Lernmittels geht. Nur die Person selbst weiß am besten, wie die eigene Merkfähigkeit am besten genutzt werden kann und das Vokabeln lernen klapp. Und falls der Lernende das Gefühl hat, dass er oder sie noch gar nicht die optimale Methode zum Vokabeln lernen gefunden hat, dann darf gerne Neues ausprobiert werden. In der Regel stellt sich recht schnell heraus, ob ein bestimmtes Lernmittel sich zum Vokabeln lernen eignet. Nur wer verschiedene Techniken zum Vokabeln lernen ausprobiert, kann den eigenen Lerntyp identifizieren.

Lange Wörter werden zerlegt

Handelt es sich um ein besonders langes und kompliziertes Wort, so kann das Aufschlüsseln in mehrere kurze Silben beim Vokabeln lernen helfen. Gerade dann, wenn man keine so rechte Verbindung zu einem neuen Begriff herstellen kann, hilft die Betonung und unser Taktgefühl dabei, sich das Wort einzuprägen. Doch dazu muss das lange Wort zuerst in passende Silben zerlegt werden. Indem sie nach und nach ausgesprochen werden, prägt sich das menschliche Gehirn den Klang langfristig ein. Das Aussprechen und das Ausschreiben klappen mithilfe dieser Methode beim Vokabeln lernen auch bei vermeintlich komplizierten Worten besser.

Mithilfe der Sinne lernt es sich leichter

Obwohl viele Menschen Vokabeln lernen, indem sie diese leise und nur im Geist aussprechen, ist die Methode nicht sehr effektiv. Verstärkt wird der Lerneffekt, indem die neuen Wörter laut und deutlich ausgesprochen werden. Auf diese Weise werden gleich mehrere Sinne auf einmal angesprochen – das fördert die Erinnerung an die Vokabel. Das Gehirn nimmt die Vokabeln hier nämlich gleich auf zweierlei Arten wahr. Wer sich beim Vokabel lernen noch weiter verbessern möchte, der schreibt sich die Vokabel während des Aussprechens und nach dem Lesen auch noch auf. Allerdings bringt es wenig, die einzelnen Silben einfach nur schnell und unleserlich hinzukritzeln. Stattdessen sollten die Begriffe beim Vokabeln lernen bewusst, langsam und Buchstabe für Buchstabe aufgeschrieben und anschließend noch einmal laut gelesen werden. Durch die Verbindung der visuellen, auditiven und motorischen Aktion prägen sich neue Vokabeln in Windeseile ein.

Kreativität hilft beim Vokabeln lernen

Solche Vokabeln, welche sich der Lernenden besonders schlecht merken kann, sollten in eine kleine Geschichte eingefügt werden. Am besten funktioniert das, wenn die Geschichte kurz und prägnant ist. Außerdem sollte sie einen Bezug zum individuellen Umfeld des Lernenden haben. Wenn zum Beispiel Hobbys, bekannte Personen oder Haustiere in dieser Geschichte vorkommen, ist das Vokabeln lernen nicht nur leichter, sondern macht auch mehr Spaß! Nach Möglichkeit sollten gleich mehrere neue Wörter innerhalb einer ausgedachten Geschichte vorkommen – dann lohnt sich die Kreativität gleich vielfach. Wer allerdings glaubt, diese Methode ist vor allem für Kinder gedacht, der täuscht sich. Gerade für das Vokabeln lernen bei Erwachsenen bietet es sich an, auf diesen eigentlich typisch kindlichen Lernmechanismus des Gehirns zurückzugreifen.

Vokabeln lernen im Kontext

Wenn das Vokabeln lernen einzeln und isoliert vom Kontext stattfindet, dann prägen sich Wörter nur schwer ein. Eine wesentlich natürlichere Art des Lernens ist die Einbettung in ein zusammenhängendes, logisches Umfeld – den sogenannten Kontext. Dieser wird zum Beispiel hergestellt, indem man Verbindungen zu bereits bekannten Worten herstellt, Wortfelder bildet oder neue Wörter zu Unter- oder Überbegriffen zuordnet. Auf diese Weise funktioniert auch das kindliche Erlernen der eigenen Muttersprache. Auch Eselsbrücken bieten sich an, um das Vokabeln lernen nachhaltiger zu gestalten. Beim Ausdenken einer Eselsbrücke handelt es sich quasi um einen künstlichen Kontext, der dem Gehirn das Vokabeln lernen und das Abspeichern wesentlich erleichtert.

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