Was man von der Wiener Förderung der Start-up-Kultur lernen kann

Die Skyline von Wien
In Wien werden Start-Ups besonders gefördert - vor allem jene, die viel Potenzial vorweisen können. Foto: trabantos/Shutterstock.com

Schon früh hat sich die österreichische Stadt Wien dazu entschieden, Start-ups zu finanzieren. Dabei liegt der Fokus in der frühen Förderung von jungen Unternehmen, die Potenzial zeigen. Schon 2015 investierte die Regierung Österreichs etwa 289 Millionen Euro in 3.715 Start-ups. Durch diese Gelder sollen Gründer und Studenten dazu angeregt werden, eigene Firmen zu starten.

Die Regierung verfolgt mit der Förderung der Start-ups unterschiedliche Ziele. Zunächst soll die heimische Wirtschaft durch direkte Investitionen gestärkt werden. Dabei wird das investierte Geld durch die gestiegenen Steuereinnahmen durch die Unternehmen teil direkt zurückgewonnen. Dazu soll die Gründerszene nachhaltig gestärkt werden. Durch die Investitionen sind einige Firmen rasch gewachsen. Dies sorgt wiederum für mehr Arbeitsplätze, die besonders bei der jungen Elite sehr gefragt sind. Die jungen, häufig hoch qualifizierten Arbeitskräfte, zieht es nun nach Wien, woraufhin sich die Stadt und ihr Stadtbild verjüngen und ihre Attraktivität weiter steigert.

Heute sind viele führende IT-Unternehmen in Wien ansässig. Neben Tour Radar, einem Vermittler von Urlaubsrundreisen, Frequentis, einem Kommunikationsunternehmen, das besonders in der zivilen und militärischen Luftfahrt tätig ist, Play.fm, einer Musikstreamingplattform für die DJ- und Clubkultur, OnePharm, einem Medizintechnikunternehmen, das sich auf die Zahnmedizin spezialisiert hat und Zizoo, einem Vermittler für Bootsreisen, ist es besonders die Onlinewett- und Spieleplattform bwin, die einen der größten Arbeitgeber der IT-Branche in Wien ausmacht.

Diese jungen Firmen, die häufig junge und hoch qualifizierte Angestellte beschäftigen, haben dafür gesorgt, dass Wien auf der Landkarte der Start-up-Städte erschienen ist und für Neugründungen immer interessanter wird. Die Start-up-Szene Österreichs hat schon immer ein gewisses Zusammenhörigkeitsgefühl. Es war früh der Glaube da, dass in Österreich etwas Besonderes geschaffen werden könnte. Allerdings war ein spezielles Ereignis notwendig, um den Fundament der Szene glauben einzuhauchen. Dies geschah während der österreichischen Start-Up-Woche 2011. Hier trafen sich die führenden Gründer und Investoren des Landes zu einem intensiven Workshop. Während der Veranstaltung wurden etwa 10 Millionen Euro von dem Investor Speedinvest gesammelt, die noch im gleichen Jahr begannen, diese Gelder auszuzahlen.

Nach der Start-up-Woche gingen zwar alle wieder ihre eigenen Wege, allerdings beschreiben viele Gründer und Investoren, dass sie während der Veranstaltung das erste Mal das Gefühl hatten, dass die österreichische Start-up-Szene zu einem Business-Ökosystem geworden ist, in dem es sich gut arbeiten lässt.

Es ist also keine schlechte Idee vom Staat, in die lokale Start-up-Szene zu investieren. Die Gelder können nicht nur zu erhöhten Steuereinnahmen führen, sondern fördern die Infrastruktur vor Ort. So hat Wien mit den Investitionen und Fördergeldern dafür gesorgt, dass aus Wien eine der aufstrebenden Start-up-Städte Europas geworden ist.

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