“Welche Ausbildung passt zu mir?” So findest du deinen Traum-Beruf!

Ein junges Mädchen schaut ratlos. Vor ihr sind ganz viele Fragezeichen abgebildet.
Viele junge Leute sind ratlos, wenn es darum geht, zu erfahren, welcher Ausbildungsberuf der richtige für sie ist. Foto: geralt/pixabay.com

Spätestens mit dem Erhalt des letzten Schulzeugnisses stellt sich die Frage, welchen Beruf man eigentlich im anschließenden Arbeitsleben ausüben will, um den eigenen Unterhalt zu finanzieren. Während einige Heranwachsende im Laufe der Schulzeit bereits genau wissen, was sie einmal werden wollen, ist für viele andere junge Menschen die Wahl des passenden Berufs eher eine quälende Angelegenheit. Um für einen nahtlosen Übergang von der Schule in die Ausbildung zu sorgen, ist eine rechtzeitige Auseinandersetzung mit der Thematik ratsam.

Die eigenen Interessen und Talente genau beobachten

Sich für einen Beruf zu entscheiden, stellt eine große Herausforderung dar. Nach vielen Jahren in der Schule, in denen man relativ sorglos die vorgegebenen Aufgaben mehr oder weniger gut erfüllt hat, fällt es den meisten Jugendlichen schwer, den richtigen Weg in das Arbeitsleben zu finden. Nicht immer lässt sich das Hobby zum Beruf machen, aber es liefert Hinweise auf die Stärken und Interessen der betroffenen Person und kann eine große Entscheidungshilfe sein. In vielen Fällen kann sich die Berufswahl an den favorisierten Freizeitaktivitäten orientieren. Schließlich muss eine Spaß bringende Tätigkeit im privaten Bereich als Ausübung in ähnlicher Weise im künftigen Beruf nicht allzu verkehrt sein. Empfehlenswert ist dabei auch eine Betrachtung der liebsten Schulfächer. Wenn man dem Unterricht eines speziellen Faches unabhängig vom Lehrer besonders gern folgt, lässt sich daraus eventuell ein Berufswunsch ableiten. Wer zum Beispiel in Kunst bei der Gestaltung diverser Arbeiten überaus viel Spaß hat, sollte sich über kreative Berufe näher informieren. Zählen Englisch, Französisch oder andere Fächer im Gebiet der Sprachen zu den willkommenen Schulstunden, kann der Beruf des Fremdsprachensekretärs in Frage kommen. Für körperlich fitte Sportfans eignet sich eine Ausbildung als Sport- und Fitnessfachmann/frau oder Fitnesstrainer. Physik-, Chemie- und Biologiebegeisterte können eine naturwissenschaftliche Ausbildung anstreben und damit unter anderem eine Tätigkeit im Labor in Betracht ziehen. Hat man während der Schulzeit keine Lieblingsfächer, sollte ein Blick auf die eigenen Hobbys geworfen werden. Eine Ausbildung als Gärtner/in ist für Pflanzenliebhaber und alle Menschen interessant, die gern Landschaften gestalten. Der Beruf ist in verschiedene Kategorien unterteilt, sodass man eine Ausbildung für ein spezielles Feld absolvieren kann. Zur Wahl steht beispielsweise eine Lehre im Zierpflanzenbau oder auch eine Anlernung für die Arbeit in einer Friedhofsgärtnerei. Für handwerklich Begabte gibt es eine Vielzahl an Ausbildungsberufen. Anhänger des gepflegten Autoschraubens werden bei Lehrangeboten im Kfz-Bereich bestimmt fündig. Arbeitet man gern mit Holz, ist eine Ausbildung als Tischler/in empfehlenswert. Computerspezialisten haben die Möglichkeit, Informatikkaufmann/frau oder mathematisch-technische/r Softwareentwickler/in zu lernen. Die IT-Branche wird in den kommenden Jahren noch weiter wachsen und versiertes Fachpersonal ist immer gefragt. Generell sollte man seine Interessen ausführlich erkunden, da auf diese Art ein grober Rahmen für den passenden Beruf vorgegeben werden kann.

Seine Persönlichkeit neutral reflektieren

Neben einer sorgfältigen Analyse seiner Hobbys und Interessen ist auch eine möglichst objektive Reflexion der eigenen Persönlichkeit hilfreich. Je besser man sich selbst kennt, desto klarer wird die Wahl des passenden Jobs. Wenn Schwierigkeiten bestehen, die eigene Person neutral zu bewerten, können Persönlichkeitstests genutzt werden. Mithilfe dieser psychologischen Verfahren zur Erfassung persönlicher Eigenschaften ist eine Darstellung der eigenen Stärken und Schwächen gegeben. Dabei wird auch die Frage geklärt, ob man gern im Vordergrund steht und eine Gruppe anführt oder wie viel Eigenverantwortung übernommen werden möchte. Vielleicht stellt sich auch heraus, dass der Betreffende wunderbar dazu geeignet ist, mit künftigen Kunden zu verhandeln. Die gewonnenen Erkenntnisse sind zahlreich und können die Berufswahl enorm erleichtern. Auch für die Personen, welche lieber im Hintergrund bleiben und zurückhaltend sind, gibt es den perfekten Job. Eine Ausbildung in naturwissenschaftlichen Berufen ist die Grundlage für eine Tätigkeit im Labor, wo man in der Regel nicht so vielen Menschen begegnet und seiner Arbeit selbstständig nachgehen kann. Die Auseinandersetzung mit einem kreativen Beruf, in dem der Austausch über eigene Werke gegenüber Projektpartnern auch per E-Mail und anderen unpersönlichen Wegen kommuniziert werden kann, ist ebenso sinnvoll. Neben der Selbstbeobachtung und den aufschlussreichen Persönlichkeitstests ist auch ein Gespräch mit der Familie und Freunden empfehlenswert. Dazu kann man sein näheres Umfeld einfach fragen, wie man eingeschätzt wird und welche Stärken und Schwächen die Gesprächspartner einem zuordnen. Ist die Hilfsbereitschaft besonders stark und bereitet dem Berufswähler die Arbeit mit Menschen Spaß, kommt eine Ausbildung im sozialen Bereich in die nähere Auswahl. Der eher kommunikative Typ sollte eine entsprechende Arbeit ergreifen, bei der er während der Ausübung nicht den ganzen Tag über still sein muss. Kreative Köpfe sollten sich im Bereich der Medien und dem Gebiet der künstlerischen Berufe umschauen. Zum Beispiel gibt es einige Stellen, die eine Ausbildung als Fotograf/in oder Bildhauer/in anbieten. Die Selbstreflexion, Tests und Gespräche mit vertrauten Personen lassen Rückschlüsse auf die eigene Persönlichkeit zu und liefern wichtige Signale für die entscheidende Berufswahl. Um herauszufinden, was einem liegt, müssen noch keine fachlichen Fertigkeiten gegeben sein. Der Sinn ist, aufmerksam durch das Leben zu gehen und sich bewusst zu machen, was man vom Typ her drauf hat.

Recherche über Ausbildungsberufe und Lehrstellen

In Deutschland gibt es um die 350 Ausbildungsberufe. Die moderne Arbeitswelt wandelt sich rasch und neue Berufsbilder kommen jedes Jahr dazu, während andere modernisiert werden oder sogar ganz wegfallen. Wer noch nicht genau weiß, in welche berufliche Richtung er eigentlich gehen möchte, kann sich auch erst einmal darüber informieren, welche Ausbildungsberufe überhaupt möglich sind und ob das Erlernen dieser Berufe im Umkreis des Wohnorts angeboten wird. Durch das Durchstöbern der vielzähligen Optionen entdeckt man eventuell noch unbekannte Ausbildungsberufe, für die das Herz sofort höher schlägt und eine Entscheidung in Windeseile herbeiführen. Ist das Angebot an Lehrstellen im Umfeld rar, sollte ein Umzug in Betracht gezogen werden, um später in seinem Traumjob arbeiten zu können. Eine Ausbildung anzufangen, nur weil die Arbeitsstelle direkt vor der eigenen Haustür liegt, ist unter Umständen nicht zielführend. Mangelnde Freude im baldigen Berufsalltag kann unglücklich machen, und wenn der Ausgleich durch ein zufriedenes Privatleben fehlt, zu einem tristen Dasein führen.

Berufswahl anhand der Arbeitsbedingungen eingrenzen

Bei der Entscheidung für einen bestimmen Beruf können neben den Aspekten der Art der Ausbildung oder deren Inhalte auch die entsprechenden Arbeitsbedingungen, unter denen die Tätigkeit später ausgeführt wird, helfen. Interessiert man sich für eine Arbeit als Krankenpfleger/in, sollte einem bewusst sein, dass die Arbeitszeiten in Schichten erfolgen und ein Dienst auch in der Nacht, am Wochenende und an Feiertagen stattfinden kann. Je nachdem ob man Frühaufsteher, Spätstarter oder eher nachtaktiv ist, hilft die Erkenntnis, ob die künftigen Bedingungen an die Arbeit zu einem passen. Auch mobile Erforderlichkeiten können eine Rolle spielen. Einige Berufe setzen die Bereitschaft zu regelmäßigen Dienstreisen voraus. Wer nicht bereit ist, größere Entfernungen zwischen dem Arbeitsplatz und der eigenen Wohnung zu akzeptieren, sollte sich gegebenenfalls anderweitig orientieren. Darüber hinaus ist eventuell am künftigen Arbeitsplatz mit Gesundheitsrisiken zu rechnen. Gerade Tätigkeiten im Labor können bei der Arbeit mit Viren, ätzenden Flüssigkeiten und anderen riskanten Stoffen im Notfall eine Gefahr darstellen und sollten einkalkuliert werden. Wenn der spätere Beruf mit besonderen psychischen oder physischen Belastungen verbunden ist, kann eine Auseinandersetzung mit den künftigen Bedingungen und der Vereinbarkeit mit persönlichen Bedürfnissen im Voraus die Jobwahl sinnvoll eingrenzen. Als Koch muss man in der Regel mit einer hohen Arbeitsstundenzahl und intensiver Belastung rechnen. Wer eine Ausbildung zum Bürokaufmann/frau macht, braucht sich nicht zu wundern, dass der Job nicht an der frischen Luft, sondern am Schreibtisch ausgeführt wird. Ist man lieber bei Wind und Wetter unterwegs, sollte dies durchaus bedacht werden. Vielleicht stehen für die Ausübung des Traumberufs auch persönliche oder gesundheitliche Einschränkungen im Weg. Dann ist eine genaue Erkundigung beispielsweise beim Ausbildungsbetrieb ratsam, da viele Hindernisse relativ leicht überwunden werden können.

Karrieremöglichkeiten und Gehälter im künftigen Job

Bei der Berufswahl kann man sich auch im Vorfeld über mögliche Aufstiegschancen und das Ausmaß des monatlichen Einkommens im späteren Job informieren. Obwohl finanzielle Aspekte und Karrieremöglichkeiten natürlich nicht unwichtig sind, sollte das Interesse am künftigen Beruf an erster Stelle stehen. Mit dem Lohn sollten Fixkosten und Freizeitaktivitäten möglichst sorgenfrei finanziert werden, und wenn ein großer Familienwunsch besteht, ist ein solides Einkommen hilfreich. Allgemein ist zu beachten, dass jede Ausbildung die Grundlagen zur beruflichen Selbstverwirklichung und eine steile Karrierebahn schaffen kann. Ein gutes Beispiel ist die Ausbildung zum Koch beziehungsweise zur Köchin. Je mehr Leidenschaft für die Arbeit mit Speisen mitgebracht wird, desto erfolgreicher ist man in der Ausübung der Arbeit und kann sich bis in die edelsten Restaurants hocharbeiten. Die Verdienstspanne reicht daher von überschaubaren Einkommen bis hin zu Spitzengehältern. Wichtig ist, eine Ausbildung zu finden, welche zu einem passt, um die Voraussetzung für ein glückliches Leben und eine erfolgreiche Zukunft zu gewährleisten. Neben Aufstiegschancen und möglichen Gehältern ist auch eine Betrachtung der Weiterbildungs- und Spezialisierungsmöglichkeiten sinnvoll.

Praktische Erfahrungen in der ansprechenden Branche sammeln

Um herauszufinden, welche Art von Tätigkeit einem wirklich Spaß macht und welche Branche besonders interessiert, gibt es nichts Besseres als das Sammeln von Praxiserfahrung. Durch Schülerpraktika kann man frühzeitig in ein Berufsfeld hineinschnuppern und einen echten Arbeitsalltag erleben. Auf diese Weise entwickelt man schnell ein Gefühl dafür, welche Fähigkeiten für den Job erforderlich sind und ob die eigenen Stärken und Interessen dazu passen. Außerdem besteht die Möglichkeit, sich mit Menschen auszutauschen, die in der gewünschten Branche bereits tätig sind und nützliche Hinweise liefern oder offene Fragen beantworten können. Ein Praktikum oder Probetag kann die häufig quälende Angelegenheit, ob der auserwählte Beruf geeignet ist, enorm erleichtern. Praktika haben aber auch den Vorteil, dass im beruflichen Bereich erste Kontakte geknüpft und Einstiegchancen in die Branche verbessert werden können. Vielleicht eröffnet das Praktikum nach dem Ende beim Betrieb direkt einen Start in die Ausbildung. Bereits gesammelte Erfahrungen und gezeigtes Interesse beeindrucken künftige Chefs und heben den Bewerber von der Konkurrenz ab. Eine Praktikumsbescheinigung dient als wirkungsvoller Nachweis bei der Bewerbung um die entsprechende Ausbildungsstelle und erwecken einen positiven Eindruck. Praktische Erfahrungen können auch in einer ehrenamtlichen Tätigkeit gesammelt werden. Durch das Absolvieren eines Freiwilligendienstes leistet man einen gesellschaftlichen Beitrag und kann Einsicht in das ausgesuchte Arbeitsfeld gewinnen. Man kann ein zum Beispiel ein freiwilliges ökologisches Jahr oder ein soziales Jahr machen, welches mindestens 6 Monate dauert und auf Wunsch und in Absprache mit dem Betrieb gern auf 18 Monate verlängert werden kann. Während dieser Zeit arbeitet man in einem Tierheim, einem Museum, einem Kindergarten oder diversen anderen Einrichtungen. Die breite Palette der Angebote bietet für nahezu jeden Geschmack etwas. Für die Tätigkeit wird obendrein noch eine kleine Aufwandsentschädigung gezahlt. Bei der Ausübung der ehrenamtlichen Arbeit erlernt man unter anderem die Koordinierung und Einteilung eines Arbeitstages, die Arbeit im Team und im besten Fall den Umgang mit Konflikten.

Typisch weibliche und männliche Ausbildungsberufe

Es gibt immer noch viele Berufsbilder, die üblicherweise Männern beziehungsweise Frauen zugeschrieben werden. Jobs im Kosmetikbereich üben eher weibliche Personen aus, während handwerkliche oder technische Berufe von der Männerwelt dominiert werden. Die meisten jungen Frauen wählen von den rund 350 Ausbildungsberufen lediglich nur 10 verschiedene Berufe aus. Dieses Phänomen hängt hauptsächlich mit kulturellen Vorstellungen zusammen. Vorherrschende Klischees wie Frauen seien besonders einfühlsam oder Männer handwerklich und technisch begabter, hindern nach wie vor interessierte weibliche und männliche Berufswähler die passende Ausbildung zu beginnen und ihrem Traumjob nachzugehen. Grundsätzlich gibt es nichts, was ein Mann nicht genau so gut kann wie eine Frau und umgekehrt. Wenn man mit Leidenschaft für eine bestimmte Tätigkeit brennt, sollte die Entscheidung für eine Ausbildung nicht an altem Schubladendenken scheitern. Man beachte, dass Berufe kein Geschlecht haben und in der heutigen Zeit ein ausgeglichenes Verhältnis von Männern und Frauen in jeder Branche gern gesehen ist. Einige Betriebe weisen sogar direkt darauf hin, dass Bewerber untypischer Geschlechter für die jeweiligen Ausbildungsstellen ausdrücklich erwünscht sind. Technische und handwerkliche Berufe haben äußerst attraktive Zukunftsprognosen, selbstredend auch für weibliche Lehrlinge. Bei der Jobwahl sollte abseits aller Klischees über den Tellerrand geschaut werden, um den beruflichen Traum zu verwirklichen.

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