Wie man sein eigenes Mobilfunkgeschäft aufbauen kann

Smartphone mit Weltkarte im Hintergrund als Grafik
Foto: Pexels/pixabay.com

MVNOs machen es nun möglich, eine eigene Mobilfunkmarke aufzubauen. Diese Mobile Virtual Network Operator dienen als Bindeglied zwischen einem Telekommunikationsanbieter und einem Unternehmen, das in den Bereich des Mobilfunks einsteigen möchte.

Telekom-Anbieter stecken in einem Dilemma

Telekom-Anbieter verfügen über die Anlagen (Funktürme, Datenkabel), die Technik und die Hardware, um Millionen von Menschen die mobile Telefonie zu ermöglichen. Sie stecken aber auch in einem Dilemma. Sie sind an Ihre Marke und die Vorgaben, die daran hängen, gebunden. 

Ihnen ist es nur schwer möglich, neue Märkte und Zielgruppen zu erschließen oder deutlich abweichende Tarife herauszubringen. Damit würden Sie ihre langjährige Kundschaft irritieren oder gar verärgern. Der Ausweg ist, Zugang zu ihrer Infrastruktur zu gewähren und damit anderen die Möglichkeit zu geben, eigene Angebote zu erstellen und neue Tarife herauszubringen.

Was genau machen MVNOs?

Hier kommt ein MVNO, ein Mobile Virtual Network Operator, ins Spiel. Als Vermittler zwischen den Telekom-Anbietern und interessierten Unternehmen übernimmt er die technische Abwicklung und auf Wunsch weitere Dienstleistungen wie die Rechnungserstellung an die späteren Kunden. 

Ein Unternehmen macht sich diese Dienste zu nutzen und kreiert eigene Tarife, Pakete und Bündel. Damit lassen sich sehr spezielle Zielgruppen ansprechen und das Angebot genau auf deren Bedürfnisse zuschneiden. Folgende Möglichkeiten hat man als Unternehmen, das als neuer Mobilfunkanbieter arbeiten möchte. Man kann

  • alle Dienste unter seinem neuen Markennamen laufen lassen,
  • seine Nummernkreise selbst festlegen,
  • seine Tarife selbst bestimmen (oder die Tarife eines Telekom-Betreibers übernehmen),
  • eigene Pakete schnüren,
  • Daten, Sprache und SMS nach Belieben bündeln
  • und vieles mehr.

Beispiel: Eine bekannte Kaffeemarke

Sie kennen sicher die sehr bekannte Kaffeemarke, die in Deutschland viele Geschäfte betreibt und seit einigen Jahren auch eigene Mobilfunktarife unter dem Markennamen anbietet. Auch diese Kaffeefirma nutzt einen MVNO, um sich nicht um die technische Seite und um die Verhandlung mit einem Telekom-Anbieter kümmern zu müssen. 

Das Unternehmen nutzt seinen Kundenstamm, um seine Tarife bestmöglich zu vertreiben. Auf diese Weise können sie sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren und dennoch einen neuen Umsatzstrang generieren. Auch einige große Supermarktketten und Discounter sind den gleichen Weg gegangen. 

Auch als Branded Reseller Variante möglich

Möchte man ein neues Geschäft kurzfristig aufbauen, kann man auch die Pakete und Tarife eines Telekommunikationsunternehmens 1:1 übernehmen und diese dann unter seinem Namen anbieten. Dies erspart Marktforschung, um herauszufinden, welche sonstigen Tarife möglicherweise Erfolg versprechend wären. 

Wichtig ist, die richtige Nische zu finden

Die großen Telkoms decken mit ihren Tarifen und Paketen vermutlich einen Großteil der Bevölkerung ab. Jedoch können (und wollen) sie nicht so sehr in einzelne Nischen eintreten. Hier genau liegt die große Chance für das eigene Mobilfunkunternehmen. 

Viele Handyuser haben sehr spezielle Nutzerverhalten. Junge User verbrauchen große Datenmengen für ihre Social Media Aktivitäten und ein wenig Telefonie. SMS hingegen werden kaum gesendet. Andere möchten über ihr Handy Youtube und Netflix schauen usw. 

Je individueller man auf die Bedürfnisse der Zielgruppen eingeht und genau die Pakete schnürt, die diese benötigen, desto erfolgreicher wird man sein können. Als ITler wissen Sie aus eigener Erfahrung, welche Nutzerverhalten die IT-Branche aufweist. Ganz sicher ist beispielsweise Schnelligkeit und Verfügbarkeit ein großes Thema. Hier könnte man ansetzen.

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