Wirtschaftsjurist: Gehalt und Einstiegsgehalt

Wirtschaftsjurist
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Der Wirtschaftsjurist ist heute gefragter denn je. Das kaufmännische Know-How wird von immer mehr Arbeitgebern geschätzt. Bei Großkanzleien, Wirtschaftsprüfern, aber auch in vielen Unternehmen, steigt die Nachfrage nach Wirtschaftsjuristen stetig an. Das vielfältige Einsatzgebiet, machen den Beruf besonders attraktiv. Wirtschaftsjuristen finden sowohl bei Banken, Versicherungen, in der Unternehmensberatung, Industrie, Steuerberatung usw. großen Anklang und können schon zu Beginn mit einem relativ hohen Einstiegsgehaltrechnen.

Die Mischung aus Betriebswirtschaft und Jura machen den Unterschied

Fachlich befindet sich der Wirtschaftsjurist zwischen zwei Welten. Er hat kein vollständiges Jurastudium mit ersten Staatsexamen, sowie auch kein Referendariat mit zweitem Staatsexamen und auch kein allgemeines Volks- oder Betriebswirtschafts-Studium. Er hat Wirtschaftsrecht studiert und interdisziplinäre Studiengänge absolviert, zu denen, je nach Universität oder Fachhochschule verschiedene rechts- und wirtschaftswissenschaftliche Fächer zählen. Im Laufe seines Studiums beschäftigt sich der Wirtschaftsjurist mit juristischen Grundthemen, wie beispielsweise Schuldrecht, aber auch mit speziellen Themen, wie beispielsweise Kartellrecht oder Immaterialgüterrecht. Er erlernt außerdem die Grundlagen der Volks- und Betriebswirtschaftslehre.

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Teilbereiche wie Controlling, Personalwesen und Marketing runden das Studium ab. Des Weiteren werden Bereiche wie Steuerrecht, Insolvenzrecht oder Wirtschaftsprüfung vertieft. Durch bereits im Studium festgelegte Schwerpunkte, kann man sich vor dem eigentlichen Abschluss auf bestimmte Branchen spezialisieren. Auch der Wechsel in verwandte Branchen durch bestimmte Weiterbildungsmaßnahmen ist jederzeit möglich. Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass der Wirtschaftsjurist ein fundiertes Wissen, vor allem zum Thema Recht, wie beispielsweise beim Personalmanagement oder Arbeitsrecht besitzt. Allerdings geht die Ausbildung aufgrund der breitgefächerten Vielfalt nicht so in die Tiefe, wie es unter anderem bei einem Volljuristen der Fall ist. Dennoch ist der Wirtschaftsjurist von Anfang an wirtschaftlich vorgebildet und muss keine weitere wirtschaftswissenschaftliche Qualifikation erwerben. Die Kombination aus Betriebswirtschaft und Jura macht den Wirtschaftsjuristen interessant für viele verschiedene Unternehmen.

Einstiegsgehalt – Faktor Abschluss und Unternehmensgröße

Der Wirtschaftsjurist hat ein abgeschlossenes Studium einer Fachhochschule oder Universität und ist in der Lage, betriebswirtschaftliche Sachverhalte durch rechtssichere und praxisgerechte Lösungen aufzuzeigen und somit einen rechtlich sicheren und reibungslosen Ablauf eines Unternehmens zu gewährleisten. Er startet mit einem durchschnittlichen Einstiegsgehalt von ca. 3200 Euro brutto pro Monat. Das macht ein Jahresgehalt von ca. 38.400 Euro brutto. Frauen verdienen in der Regel etwas weniger. Sie starten mit einem Einstiegsgehalt von ca. 2900 Euro brutto pro Monat (Jahresgehalt ca. 34.800 brutto). Dabei spielt der Abschluss des Studiums für das Gehalt eine maßgebliche Rolle. Master-Absolventen haben in der Regel ein höheres Einstiegsgehalt, als Bachelor-Absolventen. Auch die Unternehmensgröße ist ein entscheidender Faktor. Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern, zahlen so beispielsweise ein Jahresgehalt von 41.000 Euro brutto bis 48.000 Euro brutto. In kleineren Unternehmen werden dagegen Gehälter zwischen 32.000 Euro brutto und 40.000 Euro brutto im Jahr ausbezahlt. Die sogenannten Big Four (Wirtschaftsprüfungsgesellschaften) zahlen die höchsten Gehälter. Allerdings sind die Arbeitsplätze sehr beliebt und setzten exzellente Leistungen voraus.

Wie entwickelt sich das Gehalt mit entsprechender Berufserfahrung?

Das durchschnittliche Gehalt eines Wirtschaftsjuristen liegt nach einigen Jahren bei ca. 5000 Euro brutto im Monat. Beispielsweise als Vertragsmanager in größeren Unternehmen kann das Gehalt auch gut auf 9000 Euro brutto im Monat ansteigen. In größeren Beratungsfirmen sind Gehälter von 7500 Euro brutto im Monat zu erwarten. Mediatoren mit einigen Jahren Berufserfahrung bringen es auf ca. 4200 Euro brutto im Monat, während bei Insolvenzverwaltern das spätere Gehalt in der Regel sehr stark schwankt und von der Größe des jeweiligen Auftrags abhängig ist. Allerdings kann ein Insolvenzverwalter in größeren Kanzleien mit entsprechend größeren Aufträgen rechnen und so gut 8000 Euro brutto im Monat verdienen. Knapp dahinter liegt der Wirtschaftsprüfer, der nach einigen Jahren rund 7750 Euro brutto im Monat verdient.

Ost gegen West – Ein erheblicher Gehalts-Unterschied

Wie in nahezu allen Berufen, richtet sich das Gehalt nicht nur nach Erfahrung, sondern auch abhängig von jeweiligen Standort des Unternehmens. Die immer noch große Spanne zwischen Ost und West macht sich auch diesem Bereich bemerkbar. In den neuen Bundesländern verdienen Wirtschaftsjuristen daher deutlich weniger, als in West-Deutschland. Ein Wirtschaftsjurist kann in Sachsen mit einem durchschnittlichen Einstiegsgehalt von ca. 2500 Euro bis 3000 Euro brutto im Monat rechnen, während das Gehalt in Bayern dagegen bei ca. 3500 Euro bis 4500 Euro brutto monatlich liegt.

1 Kommentar

  1. Guten Tag,

    kann ich nur bestätigen. Habe im April 2019 bei einem etwas größerem mittelständigen Unternehmen in der Nähe Frankfurt a.M. angefangen. Mein Abschluss ist ein LL.B (Wirtschaftsrecht) und das Einstiegsgehalt lag bei ca. 43.000 brutto im Jahr.

    VG
    D. Arnold

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