Bürohygiene: Hohe Keimzahl nicht nur auf der Tastatur

Frau sitzt am Schreibtisch und schaut auf den Bildschirm
Die Hygiene am Arbeitsplatz wird meist unterschätzt. Dabei tummeln sich gerade am Arbeitsplatz eine Vielzahl an Kaimen und Bakterien. Foto: StartupStockPhotos/pixabay.com

Während viel Aufmerksamkeit beispielsweise sauberen Toiletten und Türklinken zuteil wird, geraten viele andere Alltagsgegenstände in Vergessenheit. Dabei ist gerade der tägliche Büroarbeitsplatz ein wahres Eldorado für Keime und Bakterien. Im Büro finden sich die Keime vorwiegend dort, wo sie meistens nicht vermutet werden. Als wahre Keimschleudern entpuppen sich vor allem Gegenstände, die vorwiegend mit den Händen berührt werden.

Typische Keimschleudern im Büro

Es gibt eine Reihe von Arbeits- und Büromaterialien, die ungewollt Keime übertragen können. In erster Linie muss hier natürlich die Tastatur genannt werden. Über das Schreiben und die Bedienung der Tastatur gelangen unzählige Keime jeden Tag aufs Neue auf die Tasten. Die Tastatur gehört zu den Büro-Gegenständen, die die geringste Hygiene erfahren. Neben der Tastatur muss insbesondere das Telefon genannt werden. Auch hier sind gerade die Tasten ein regelrechter Magnet für Keime und Bakterien. Ebenso sammeln sich diese an der Oberfläche des Telefonhörers, da dieser mit den Händen festgehalten wird.

Ähnlich gravierend ist die Keimbelastung der Computer-Maus. Sie erntet bei der Raumhygiene meistens sogar noch deutlich weniger Aufmerksamkeit als die Tastatur und wird nur selten gereinigt. Dabei würde sich die Mehrzahl der Keime durch die eine regelmäßige Reinigung, die nicht viel Zeit braucht, problemlos beseitigen lassen.

Büroküche ist Sammelplatz für Bakterien

Meistens wird auch die Büroküche bei der Keimbelastung unterschätzt. Dabei wird gerade hier noch häufiger mit einem Tuch über die Arbeitsfläche gewischt als es beispielsweise bei der Tastatur der Fall ist, trotzdem werden viele Bereiche in der Küche vergessen. Hierzu gehören die Griffe der Schränke ebenso wie der Kühlschrank. Im Kühlschrank muss darauf geachtet werden, dass verdorbene Lebensmittel schnellstmöglich entsorgt werden. So kann die aufkommende Anzahl an Keimen noch einmal deutlich minimiert werden. Auch die Griffe der Schränke sowie das Spülbecken und der Herd sollten regelmäßig gründlich mit warmem Wasser abgewischt werden. Ein weiterer Knackpunkt sind die in vielen Unternehmen vorhandenen Kaffeevollautomaten, die sich ebenso bei mangelhafter Hygiene zu einem wahren Paradies für Keime und Bakterien entwickeln.

Während die Keimbelastung auf den Toiletten in den meisten Büros aufgrund einer wirklich guten Hygiene eher gering ist, sieht es im Bereich der Handwaschbecken anders aus. Hier lauert eine häufig unterschätzte Gefahr: der Heißlufttrockner. Heißlufttrockner genießen in deutschen Unternehmen noch immer einen sehr gut Ruf. Da die Hände hier nur mit warmer Luft behandelt werden, besteht bei den meisten Mitarbeitern die Annahme, dass die Trockner die hygienischste Lösung sind. Doch das genaue Gegenteil ist der Fall. Untersuchungen haben gezeigt, dass die Heißlufttrockner an den Händen für eine deutliche Erhöhung der Keimzahl sorgen. Um die Belastung im Büro zu minimieren, sollte also bevorzugt zu Papierhandtüchern gegriffen werden.

Hände übertragen die meisten Keime

Bei der Keimübertragung werden die Hände noch immer unterschätzt. Dabei ist bekannt, dass gerade über die Hände die meisten Krankheitserreger leichtes Spiel haben. “Eine gute und gründliche Handhygiene gerät heute immer mehr in Vergessenheit. Das belegen aktuelle Umfragen, die auch unter Büromitarbeitern durchgeführt wurden. Demnach wäscht sich jeder dritte Büromitarbeiter nach dem Toilettengang die Hände nicht gründlich bzw. gar nicht. Werden im Anschluss Tastatur und Maus angefasst, werden die Keime direkt auf diese elektronischen Gegenstände übertragen.”, verdeutlicht Sven Schröder von Meistersauber.

Um die Keimbelastung im Büro auch dort zu minimieren, wo sie eigentlich nicht erwartet wird, ist es wichtig, die betroffenen Flächen regelmäßig zu reinigen. Eine Studie kam zu dem Fazit, dass sich je Quadrat-Inch auf einem Telefon über 1600 Bakterien tummeln. Tassen, die nicht von der Spülmaschine, sondern nur von Hand gereinigt werden, weisen allein am Henkel 2200 Bakterien im Durchschnitt auf. Dem stehen 59 Bakterien auf dem Sitz der Toilette gegenüber.

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