Im Folgenden möchte ich euch den Aufbau einer Matrixorganisation erklären. Im Netz gibt es bereits zahlreiche Erläuterungen, die fachlich sehr in die Tiefe gehen und zumeist auf studierende BWLer abzielen. Das soll an dieser Stelle ausdrücklich vermieden werden. Kurz und bündig also – ideal zur Vorbereitung auf eine bevorstehende Klausur oder Abschlussprüfung.
Matrixorganisation
Die Matrixorganisation ist eine Variante des Mehrliniensystems. In diesem System unterstehen die Stellen sowohl einem verrichtungs- als auch einem objektorientiertem Manager. Ein wesentliches Merkmal der Matrixorganisation ist damit also schon mal gegeben – nämlich, dass sie neben sog. Verrichtungsmanagern auch gleichberechtigte Projekt- bzw. Produktionsleiter beinhaltet. Bei diesem Leitungssystem/Weisungssystem entstehen Schnittstellen durch die nach Funktionen gegliederten vertikalen Linien und durch die projekt- oder produktorientierten horizontalen Linien. Diese Schnittstellen werden in der Matrixorganisation entweder von einzelnen Mitarbeitern oder kompletten Teams besetzt.
Abbildung „Matrixorganisation“
Ziel der Matrixorganisation ist es, die Vorteile aus anderen Organisationsarten wie Funktions- und Spartenorganisation zu kombinieren und dadurch eine vollkommen flexible Organisationsstruktur zu schaffen, die sich vor allem durch großes Expertenwissen auszeichnet. Nur so kann eine schnelle Problemlösung durch verschiedenste Fachspezialisten gewährleistet werden.
Damit geht aber zugleich auch einher, dass entsprechend hoch qualifiziertes Personal vorhanden sein muss. Ansonsten können Kompetenzprobleme die Folge sein. Auch sollte man bei der Matrixorganisation nicht außer acht lassen, dass es auf Grund der vielen Schnittstellen auch zu Konflikten innerhalb der Organisationsstruktur kommen kann. Nicht zuletzt ist natürlich auch der Koordinationsaufwand (ebenfalls bedingt durch die Schnittstellen) enorm hoch.
Das waren im Grunde auch schon die wichtigsten Vor- und Nachteile. Anbei noch mal alle Vor- und Nachteile in der Zusammenfassung.
Vorteile einer Matrixorganisation
- die Unternehmensleitung wird entlastet
- schnelle Problemlösungen durch Fachspezialisten
- Teamarbeit
- kurze/direkte Kommunikationswege
- flache bzw. quasi keine Hierarchien
- Spezialisierungen der Führungskräfte
Nachteile einer Matrixorganisation
- drohende Kompetenzprobleme/Kompetenzübeschneidungen
- hoher Koordinationsaufwand
- großer Kommunikationsbedarf
- hohes Konfliktpotenzial innerhalb der Teams
- schlecht nachvollziehbare Entscheidungsprozesse
- Gefahr ständiger Kompromisse
- großer Bedarf an Führungskräften
Beispiel: So funktioniert die Matrixorganisation bei Bayer
- Martin Krengel (Autor)
Letzte Aktualisierung am 6.10.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
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