Sketchnotes lernen: So wirst du zum Sketchnotes-Profi

Sketchnotes fassen umfangreiche Informationen in Form von Skizzen zusammen

Visual Notes steht als Schriftzug auf blauem Hintergrund
In Sketchnotes werden umfangreiche Informationen in Form von kleinen Skizzen zusammengefasst. Abbildung: artursz/bigstockphoto.com

Nicht nur während der Ausbildung zum IT-Systemkaufmann, sondern auch danach ist lernen bzw. sich weiterbilden unheimlich wichtig. Eine große Hilfe im Dschungel der vielen Informationen sind Sketchnotes. Mithilfe von Skizzen können selbst umfangreiche Lerninhalte anschaulich dargestellt werden. Doch keine Sorge – dafür muss man nicht der nächste van Gogh sein. Wie der Einstieg gelingt, verraten wir in diesem Ratgeber.

Warum Sketchnotes so unheimlich praktisch sind

Jeder hat seinen eigenen Weg beim Lernen: Ob lesen und anstreichen, Notizen schreiben oder mit Karteikarten lernen – es gibt unheimlich viele Möglichkeiten. Eine relativ neue Variante sind Sketchnotes. Hierbei fasst man umfangreiche Informationen in Form von kleinen Skizzen zusammen. Sketchnotes erfüllen damit die Aufgabe, die Inhalte verständlicher zu machen. Warum das so sinnvoll ist?

  • Um zu wissen, was man zeichnet muss sich vorher intensiv mit dem Lernstoff beschäftigt werden – das erfordert ein hohes Maß an Aufmerksamkeit, wodurch automatisch mehr hängen bleibt.
  • Durch das Übertragen des Gehörten oder Gelesenen in eine Zeichnung werden Anker im Gedächtnis gesetzt, die beim Abrufen des Lernstoffs unheimlich helfen.
  • Unser Gehirn liebt spielerisches Lernen – daher sind Sketchnotes selbst für Lernmuffel ein Lichtblick.

Sketchnotes lernen: das nötige Handwerkszeug

Keine Sorge, hier folgt nun keine lange Einkaufsliste. Im Grunde benötigst du nur einen Stift und ein Stück Papier.
Geeignet sind:

  • Bleistift, Kugelschreiber, Kreide, Filzstifte, Textmarker, Keilstifte – was immer du gerne nutzt
  • A4-Papier oder noch besser ein Block oder Notizbuch, damit kein Zettelwirrwarr entsteht.

Wer es digital liebt, kann sich auch für die Kombination Tablet und Stift entscheiden. Besonders beliebt ist das iPad zusammen mit dem Apple Pencil – aber natürlich kann es auch ein Android- oder Windows-Tablet mit geeignetem Stift sein – wichtig ist nur, dass es gerne genutzt wird.

Sketchnoting lernen: alles beginnt mit einem Strich

Bevor wir in das Thema einsteigen ein ganz wichtiger Punkt: Bei Sketchnotes geht es nicht um Schönheit, sondern deren Wirkung. Es sollen keine Gemälde entstehen, sondern praktische Skizzen, die beim Lernen helfen. Von daher sollte bitte kein unnötiger Perfektionismus an den Tag gelegt werden, sondern der Spaß im Vordergrund stehen.

Das visuelle Alphabet

Keine Sorge, es folgt nun kein stur auswendig zu lernendes Alphabet, sondern eine kleine Sammlung von Symbolen, die den Start erleichtern und mit denen bereits unheimliche viele Informationen visualisiert werden können. Dazu gehören:

  • Punkte
  • Kreise
  • Rechtecke
  • Dreiecke
  • Linien (z. B. in Form von geraden Strichen, aber auch Wellen-Linien, mit denen beispielsweise wichtige Informationen hervorgehoben werden)

Wichtig: Es gibt dabei kein richtig oder falsch. Ob Informationen beispielsweise mit einer gewellten Linie oder geraden Strichen getrennt werden ist reine Geschmackssache. Getreu dem Motto: Alles kann, nichts muss.

Sketchnotes lernen – einige Beispiele

Fehlt noch die zündende Idee, wie man Dinge des Alltags man mit diesen Grundsymbolen darstellen kann?
Dann hier einige Beispiele:

  • Eine Tasse kann folgendermaßen dargestellt werden: zunächst ein Trapez für die Tassenform. Anschließend ein Halbkreis an der Seite für den Henkel und einen unten für den Unterteller. Voilà! Wer möchte, kann nun noch drei kleine Wellen über die Tasse machen, um anzudeuten, dass der Inhalt heiß ist.
  • Ein Stift besteht lediglich aus einem Dreieck als Spitze und einem anschließenden Rechteck für den Stift selbst. Eine Wellenlinie davor deutet etwas Geschriebenes an.
  • Einen Menschen beginnt man am besten wieder mit einem Trapez oder Rechteck für den Körper und ein Oval für den Kopf. Nun ist es sinnvoll die Position der Hände und Füße mit kleinen Kreisen oder Ovalen neben/ unter dem Trapez anzudeuten. Der finale Schritt ist das Verbinden der Formen durch Striche für die Arme und Beine – fertig.
  • Eine Kamera besteht aus der Grundform eines Rechtecks. Darin folgt ein Kreis in der Mitte als Andeutung für das Objektiv. Ein kleines Rechteck oben rechts oder links stellt den Auslöser dar. Damit wäre die Kamera eigentlich schon fertig. Möchte man nun einen Blitz darstellen, kann man dies mit einigen Strichen einer Seite – fertig.
  • Noch ein Beispiel gefällig? Ein Eis. Klingt schwer? Ist es nicht. Zunächst zeichnet man ein lang gezogenes Dreieck für die Eistüte. Auf die obere Kante setzt man zwei Kreise und mittig darauf noch mal einen Halbkreis für die dritte Kugel.
  • Und ein letzter Tipp: Auch ein Koffer bzw. eine Tasche ist ganz einfach zu zeichnen: Zunächst wieder ein Rechteck für den Koffer selbst. An der oberen Seite folgt ein Rechteck für den Griff. In dem Rechteck für den Koffer folgen nun zwei kleine, die Schnallen darstellen sollen. Damit wäre auch der Koffer fertig. Um es noch eindeutiger zu machen, kann man allerdings einen geraden Strich von der linken Kofferseite, an den Schnallen bis hin zur rechten Kofferseite ziehen, um die Taschenklappe darzustellen.

Doch keine Sorge, auch hier gibt es kein richtig oder falsch. Wer beispielsweise eine Idee visualisieren möchte, kann dies mithilfe eines Menschen, der die Hand hebt darstellen, aber auch einer einfachen Glühbirne oder dem Wort Idee.

Hinweis: Auf Video-Plattformen wie YouTube gibt es tolle Tutorials, um Sketchnotes zu lernen. Dort findet man nicht nur viele Informationen zu dem Thema, sondern auch Anleitungen, wie man bestimmte Dinge malen kann.

Sketchnotes Symbole aus Grundformen
Strich für Strich entstehen die Sketchnote-Symbole. Abbildung: sketchnoting.net

Zum Abschluss noch einige Tipps

Na, Lust bekommen, das Ganze selbst mal auszuprobieren? Um den Einstieg zu erleichtern, folgen hier noch einige Tipps:

  • Jeder hat eigene Symbole für bestimmte Sachverhalte. Daher ist es sinnvoll sich eine Sammlung für diese sogenannten Bildvokabeln zu erstellen.
  • Farben machen alles bunter – auch Sketchnotes. Ob man dabei nur einige Linien farbig hervorhebt oder die komplette Skizze einfärbt, bleibt jedem selbst überlassen.
  • Übung macht den Meister – auch beim Sketchnotes lernen. Vor allem wer regelmäßig zeichnet wird schnell merken, wie schnell die Skizzen immer einfacher fallen.

Dabei gilt immer im Hinterkopf zu behalten: Es geht nicht um schöne Skizzen, sondern eine nachhaltige Unterstützung beim Lernen – daher sollte der Fokus auf sinnvollen Elementen liegen und weniger auf Ästhetik.

Weiterführende Informationen:

 

 

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.