Brennende Augen, steifer Nacken und das Gefühl, dass die Tabellenkalkulation einige Zahlen nicht deutlich genug darstellt: All dies sind Zeichen, dass der Monitor am Arbeitsplatz nicht richtig eingerichtet ist. Dessen Verstellmöglichkeiten, Oberflächenvergütung und Kontrastdarstellung sind wichtige Faktoren für das Wohlbefinden am Arbeitsplatz.
Anforderungen an einen ergonomisch eingerichteten Arbeitsplatz
Dass die ergonomisch ineffiziente Aufstellung eines Arbeitsplatzes Gift für den Körper ist, stellt niemand in Frage. Trotz Vorgaben der Berufsgenossenschaften sind gerade in kleineren Firmen ohne eigene Fachkraft für Arbeitssicherheit Arbeitsplätze schlecht aufgebaut. Oftmals fehlt es auch in kleineren Betrieben am Fachwissen, warum ein vermeintlich teurer Monitor aus der Business-Reihe bestellt werden soll, wenn im “Geiz-ist-Geil” Großflächenmarkt um die Ecke ein Consumergerät mit höherer Auflösung und besserem Kontrastverhältnis für den halben Preis in der Werbung steht.
Die Mindeststandards werden vom Gesetzgeber in der Arbeitsstättenverordnung genannt, in der die Bildschirmarbeitsplätze einen eigenen Abschnitt einnehmen. Die Versicherer konkretisieren dieses in der DGUV Information 215-410, in der technische Details zu Bildschirmen und deren Aufbau zu finden sind.
Anforderungen an die Aufstellung eines Monitors am Arbeitsplatz
Die Anforderungen der Berufsgenossenschaften laufen in der Regel darauf hinaus, dass ein Arbeitsplatz gleichmäßig ausgeleuchtet sein soll und der Benutzer ergonomisch sitzen kann. Ein Monitor soll es ermöglichen, dass der Benutzer so sitzen kann, dass dieser senkrecht auf den Monitor schaut und dabei der Blick leicht nach unten gerichtet ist. Dieses setzt voraus, dass der Monitor in der Höhe verstellbar ist und sich ebenfalls zur Seite drehen lässt, und ebenfalls leicht nach vorne klappbar sein muss.
Qualität des Panels
Die geforderte Reflexionsarmut bedingt ebenfalls ein entspiegeltes Panel, welches den Augen einen annehmbaren Kontrast zu bieten hat. Die Helligkeit des Bildschirms muss ausreichen, um trotz der bei Bildschirmarbeitsplätzen geforderten Umgebungsbeleuchtung ein kontrastreiches Bild zu ermöglichen. Ideal ist eine hohe Seitenwinkelstabilität, was bedeutet, dass der Bildschirminhalt auch bei schrägem Draufschauen gut lesbar ist.
Handelsübliche Bildschirme verwenden meist TN- oder IPS Panels. Erstere sind billiger in der Herstellung und weisen bei bewegten Inhalten oft kürzere Schaltzeiten auf, was einen etwas harmonischeren Eindruck macht. Negativ ist der hier recht schmale Sichtwinkel. Die etwas teureren IPS-Panels bieten hier eine bessere Farbwiedergabe und höhere Seitenwinkel bei der Betrachtung, sind dafür bei schnell bewegten Inhalten unterlegen.
Da TFT-Panels fertigungsbedingt sogenannte “dead pixels” (defekte Bildpunkte, die entweder Schwarz bleiben oder bunt leuchten) enthalten können, ist die Pixelfehlerklasse interessant. Diese sollte möglichst niedrig sein. Hier sollte vor dem Kauf die Garantiebedingungen des Herstellers geprüft werden, ab inwiefern Pixelfehler in welcher Größenordnung eine Reklamation und Garantieaustausch rechtfertigen. Eine noch recht neue Eigenschaft ist die “low blue light” Funktion modernerer Displays. Hier lässt sich der Bildschirm in einen Modus schalten, der möglichst wenig blaues Licht auf dessen Wellenlänge emittiert. Dieses ist nach neuesten Untersuchungen schädlich für das Auge.
Auflösung, Bildformat und Anschlüsse
Die heutzutage üblichen Geräte, an die ein Monitor angeschlossen werden kann, und deren Detailreichtum bringen verschiedenste Anschlüsse mit. Ein zukunftssicherer Monitor bietet eine Zuspielmöglichkeit mit einem Digitalanschluss, der die Datenmenge anstandslos transportieren kann. Im Computerbereich verbreitet ist der Displayport-Anschluss. Ebenfalls von Bedeutung ist HDMI als verbreiteterer Anschluss, der u.a. in Notebooks (wegen des häufigen Anschlusses von Beamern) implementiert ist sowie in DVD-Playern. Falls ältere Geräte angeschlossen werden sollen, so ist der de-facto-Standard in diesem Fall der etablierte analoge VGA-Anschluss, der gleichzeitig die “Lingua franca der Bildwiedergabe” darstellt.
Je nach Aufgabe sind verschiedene Bildformate bzw. Seitenverhältnisse üblich. Klassisch ist ein 4:3 Format, welches meist ältere Monitore besitzen, neuere Systeme weisen oft ein Verhältnis von 16:9 oder 16:10 auf. Das auch für Fernsehen definierte Format “FullHD” mit 1920×1080 weist ein Seitenverhältnis von 16:9 auf. Aus diesem Grunde werden Videos in FullHD auf einem Monitor mit einer Auflösung von 1920×1200 mit einem schwarzen Seitenstreifen dargestellt. Für alle, die mit den Zoll- und Pixelangaben nicht viel anfangen können, gibt es die Möglichkeit, die Angaben umzurechnen – zum Beispiel von Zoll in cm.
Je nach Auflösung des Zuspielgerätes ist eine solche Auflösung durchaus sinnvoll, da sie beispielsweise Programmierern erlaubt, die eine oder andere Programmzeile mehr auf den Schirm zu bringen.
Weitere Extras
Zusätzlich zu den Anforderungen der Berufsgenossenschaften weisen gute Monitore noch Eigenschaften auf, die das tägliche Leben erleichtern. Hierzu gehören USB-Hubs im Monitor, um das Kabelgewirr zu reduzieren, indem Tastatur und Maus direkt am Monitor angeschlossen werden können. Einige Monitore besitzen zusätzlich kleinere Lautsprecher, die zumindest dazu ausreichen, Youtube-Videos anzuschauen.
Schlussbemerkungen
Die Entscheidung für einen Monitor kann durchaus schwerfallen. In der Regel kann man davon ausgehen, dass die als Businessmonitore vertriebenen Modelle von den etablierten Markenherstellern sämtliche Vorschriften einhalten. Eine zurzeit etablierte Größe bei Monitoren stellt das 24″-Format (61 cm) dar, der eine Auflösung von FullHD (1920×1080) darstellen kann. Mit Displayport und/oder HDMI-Anschluss ist der Monitor optimal für zukünftige Herausforderungen gerüstet. Abhängig von der Aufstellumgebung kann es sinnvoll sein, dass die Lichtfarbe der Umgebung einstellbar ist.
Für Anwendungen, in denen Farbechtheit eine Rolle spielt, wie Bildbearbeitung oder Druckvorstufe, sollte der Monitor kalibrierfähig sein. Für Anbringung an einer Wandhalterung sollte der Monitor eine VESA-Halterung aufweisen.
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