Nachfrageoligopol: Definition und Beispiele

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Ein Prokurist hat mit der Prokura die Vollmacht für Aufgaben des laufenden Geschäftsbetriebes erhalten. Foto: tsyhun/Shutterstock.com

Das Nachfrageoligopol stellt eine Vielzahl von Anbietern, einer geringen Anzahl von Nachfragern gegenüber. Es ist beispielsweise dann gegeben, wenn viele Anbieter ihre Produkte verkaufen möchten, die eigentliche Nachfrage zu den Produkten aber gering ist. Dabei gilt es das Kaufinteresse der Kunden zu wecken, welches oftmals nur über geringe Preise möglich ist. Deshalb beobachtet man diese Marktform häufig im Einzelhandel, wenn ein großer Konzern seine Machtposition gegenüber kleine Hersteller durch geringe Preise durchsetzt.

Ein Beispiel für ein Nachfrageoligopol

Viele Handelsunternehmen möchten ihre Produkte verkaufen, doch es gibt für die Produktgruppen nur wenige Hersteller am Markt. Insofern können die Hersteller die Konditionen stark beeinflussen. Werden diese vom Handelsunternehmen jedoch nicht akzeptiert, hat der Hersteller noch genügend andere Händler die ihm zur Verfügung stehen. Kleinere Handelsgruppen sind auf dieser Weise einem enormen Druck ausgesetzt, denn die Hersteller haben ein leichtes Spiel die Unternehmensgruppen gegeneinander auszuspielen.

In der Zusammenarbeit von verschiedenen Unternehmen wie Hersteller und Handelsunternehmen ist diese Marktform häufig anzutreffen. Den kleineren Handelsunternehmen ist viel daran gelegen ihre Produkte zu verkaufen, jedoch gibt es nicht genügend Hersteller. Dies führt oftmals zu Unternehmensentscheidungen bezüglich des Preises. Dabei sollten jedoch in der Preisgestaltung keine Fehlentscheidungen getroffen werden, denn unter Umständen könnte der Hersteller sich umorientieren und ein anderes Handelsunternehmen bevorzugen. Das Nachfrageoligopol stellt für Unternehmen In der Preisgestaltung somit eine besonders große Gefahr dar, bei falsch getroffenen Entscheidungen ihre Marktanteile zu verspielen.

Verschiedene Marktformen

Bei einem Oligopol ist je nach Marktstärke im Grunde die Preisgestaltung im Großen und Ganzen von den Wettbewerbern abhängig. Das bedeutet, dass sich im Grunde der Schwächere am Markt dem Preisführer anpasst. Unter dem Begriff Oligopol lassen sich in der Regel drei Arten der Marktformen unterscheiden. Diese resultieren aus unterschiedlichen Verhältnissen am Markt zwischen Angebot und Nachfrage. Man unterscheidet dabei unter: Angebotsoligopol, Nachfrageoligopol und dem zweiseitigen Oligopol.

Das Angebotsoligopol

Bei einem Angebotsoligopol liegt das Gegenteil zum Nachfrageoligopol vor. Es gibt viele Nachfrager, aber wenig Anbieter. In der Theorie ist diese Marktform für Handelsunternehmen ideal, weil die Konkurrenz sich in Grenzen hält. Allerdings haben bei einem Angebotsoligopol beispielsweise die Kunden eine sehr gute Möglichkeit, die Konditionen und Preise der einzelnen Unternehmen zu vergleichen. Das kann ein Nachteil für Unternehmen darstellen, da die Konkurrenz leicht überschaubar ist und eine eventuelle Preisreduzierung eines Anbieters meist zur Folge hat, das die anderen wenigen Anbieter nachziehen.

Das zweiseitige Oligopol

Bei dieser Marktform treffen wenige Nachfrager auf wenige Anbieter. Diese Situation ist dann gegeben, wenn ein spezielles Produkt, auch nur spezielle Kunden interessiert. Das könnte bei einem Luxuswagenhersteller durchaus der Fall sein. Dieser bietet in der Regel spezielle und vor allem teure Autos an und hat dementsprechend nur wenig Kunden, die sich diese Autos auch leisten können. Bei dieser Marktform kommt es vor allem darauf an, die wenigen interessierten Kunden auf die eigenen Seite zu ziehen. Die Unternehmen haben zwar viel Spielraum bezüglich ihrer Preisgestaltung, müssen aber dennoch mit Feingefühl vorgehen, um die wenigen Kunden auf sich aufmerksam zu machen.

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