Die IT-Branche boomt. Grund hierfür sind die Digitalisierung und Vernetzung der Arbeitsplätze. In den meisten Unternehmen geht ohne den IT-Bereich so gut wie nichts mehr. Das Wachstum der Branche schlägt sich auch in den Stellenangeboten für IT-Fachkräfte sowie in der Ausbildungsvielfalt nieder. Einige ausgewählte Berufe aus der IT-Branche sollen hier vorgestellt werden.
Eine Branche mit Zukunft
Man stelle sich vor, es gäbe einen landesweiten IT-Systemausfall. Sei es durch einen Hackerangriff oder eine Naturkatastrophe, klar ist, die meisten Unternehmen in Deutschland würden im absoluten Stillstand verweilen. Denn ohne die moderne Informationstechnik läuft in der heutigen digitalisierten und vernetzten Arbeitswelt nichts mehr.
Unternehmensinformationen werden in Cloud- Systeme ausgelagert und im Bereich Informationssicherheit sind immer mehr IT-Fachkräfte gefragt. ISMS (Information Security Management System) erfüllt beispielsweise alle Voraussetzungen für ein qualifiziertes Sicherheitsmanagement.
Das Wachstum der IT-Branche spiegelt sich auch in den stetig steigenden Stellenangeboten für IT-Fachkräfte wider. Dass sich immer mehr junge Menschen nach dem Schulabgang daher für eine Ausbildung im IT-Sektor entscheiden, scheint, mit einem Blick auf das Wachstum und die Zukunftsaussichten der Branche, nicht überraschend.
Eine Analyse des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) zu den neuen Ausbildungsverträgen aus dem letzten Jahr, in der allein rund 12.000 Neuabschlüsse im Ausbildungsberuf Fachinformatiker gezählt wurden, bestätigt diese Annahme. Auch Wirtschaftsinformatiker sind gefragter denn je.
„Wer eine Begabung für Zahlen hat, sollte sich unbedingt nach einem passenden Beruf in der IT umsehen“, empfiehlt auch Petra Timm vom Personaldienstleister Randstad. Die Auswahl des Ausbildungsbereichs und der Tätigkeiten ist in der IT-Branche sehr umfangreich:
- Der Fachinformatiker im Bereich Anwendungsentwicklung beispielsweise arbeitet mit den unterschiedlichsten Programmiersprachen und Betriebssystemen. Datenbanken aller Art gehören zu seinem täglichen Arbeitsfeld.
- Der IT-Systemkaufmann ist für die Planung, den Ein- und Verkauf und die Kalkulation von IT-Projekten verantwortlich. Die passende IT-Lösung zu finden ist sein Aufgabengebiet.
- Der Fachinformatiker im Bereich Systemintegration wird mit viel Abwechslung konfrontiert:
- Kaufberatung von Hard- und Software
- Installation und Betreuung ganzer Systeme und Netzwerke
- Behebung von Systemfehlern
Doch all diese Berufe besitzen selbstverständlich auch gewisse Grundvoraussetzungen, die der Bewerber mitbringen sollte. „In allen Berufsbildern werden Teamfähigkeit, ein guter Realschulabschluss und Computer-Vorkenntnisse erwartet“, sagte Petra Timm. „Ich empfehle den Schulabgängern zudem, sich in dieser Branche online zu bewerben.“ Doch wer es erst einmal in die IT-Branche geschafft hat, den erwartet ein äußerst aussichtsreicher und zukunftsorientierter Arbeitsmarkt.
Infografik: Die IT-Branche in Deutschland boomt
Der Weg zum Fachinformatiker?
Eine grobe Beschreibung des Berufes: Ein Fachinformatiker behält in einer digitalisierten und vernetzten Arbeitswelt den Durchblick für das Unternehmen in Hinblick auf die Datenströme. Sei es bei Computerherstellern, in Verwaltungen, bei Anbietern von Telekommunikationsprodukten oder in Krankenhäusern, bei klein- und mittelständischen Unternehmen bis hin zu Großunternehmen, Fachinformatiker werden in fast allen Branchen gebraucht.
„Fachinformatiker ist eine anspruchsvolle Tätigkeit, auf keinen Fall ein Routinejob“, fasst Petra Timm den Beruf zusammen. „In der dreijährigen Ausbildung wird gelehrt, wie Programme für bestimmte Anwendungen geschrieben und Datenbanken programmiert werden, aber auch, welche Arten von Software es überhaupt gibt.“ Auszubildende können in der Lehre zwischen zwei Fachrichtungen wählen:
- Fachinformatiker für Systemintegration (errichtet beispielsweise aus verschiedenen Komponenten wie Drucker, Scanner und PC ein Büronetzwerk, installiert Großrechnersysteme und pflegt und verwaltet Datenbanken)
- Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung (entwickelt und programmiert die Software)
Voraussetzungen für die Ausbildung zum Fachinformatiker sind ein gutes mathematisches Grundverständnis, eine ausgeprägte Fähigkeit zum logischen Denken sowie die Beherrschung der englischen Sprache. Der Abschluss der Fachhochschulreife beziehungsweise des Abiturs ist nicht zwingend erforderlich, erhöht die Chancen für den Erhalt einer Lehrstelle allerdings deutlich.
Video: Ein Wegweiser für Ihren Einstieg in eine Ausbildung in der IT Branche.
IT-Systemelektroniker: Ausbildung zum Feuerwehrmann
IT-Systemelektroniker befassen sich mit der Entwicklung individueller Informations- und Telekommunikationssysteme für ihre Kunden. Denn diese möchten selbstverständlich alles gleichzeitig erledigen können: E-Mails verschicken, im Internet recherchieren, mit der eigenen Rufnummer telefonieren und gleichzeitig erreichbar sein.
Zu ihren Aufgaben gehört ebenfalls die Installation aller notwendigen Geräte, Netzwerke und Software. Bei Großunternehmen können das auch Netzwerke aus mehreren tausenden Computern sein. Diese müssen nicht nur alle miteinander vernetzt sein, sondern auch einwandfrei funktionieren. Bei möglichen Ausfällen springt der IT-Systemelektroniker ähnlich wie ein Feuerwehrmann ein und muss unter größtem Zeitdruck Lösungen finden und Probleme beheben.
„IT-Systemelektroniker sind so etwas wie die Feuerwehrleute des digitalen Zeitalters“, beschreibt auch Petra Timm den Beruf. Die dreijährige Ausbildung setzt technisches Verständnis und handwerkliches Geschick voraus. Ebenso ist eine gute Kommunikationsfähigkeit von großer Bedeutung, da ständiger Kundenkontakt vorherrscht. Da diese auch von internationaler Ebene sein können, sind gute Englischkenntnisse äußerst wichtig. Wer die Lehre allerdings erfolgreich abschließt, kann sich auf einen florierenden Arbeitsmarkt freuen. Eine weitere Spezialisierung ist ebenfalls möglich und bietet zahlreiche Aufstiegschancen.
Multitalent IT-Systemkaufmann
Der Beruf des IT-Systemkaufmanns ist besonders für Bewerber geeignet, die zum einen eine kaufmännische Veranlagung besitzen und zum anderen ein Computerexperte sind, Multitalente also. Die Berufsaussichten sind hervorragend und die Aufgaben spannend und abwechslungsreich. „Die Branche sucht nicht mehr den einsamen Programmierer. Gewünscht werden immer mehr Informatiker, die auch über betriebswirtschaftliches Know-How verfügen“, erklärt Petra Timm.
Das betriebswirtschaftliche Wissen und die IT-Expertise kombinieren sich am Arbeitsplatz des IT-Systemkaufmanns. So bearbeitet er Kundenanfragen, unterbreitet Angebote und übernimmt kleinere Reparaturen an Servern. In der Ausbildung durchläuft der IT-Systemkaufmann nahezu alle Abteilungen des Unternehmens, um einen umfassenden Überblick zu erlangen.
Voraussetzung für diesen Ausbildungsberuf sind ein gutes mathematisches Verständnis, eine ausgeprägte Fähigkeit für logisches Denken sowie ein gutes Ausdrucksvermögen sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache. Ein Realschulabschluss gilt als Mindestvoraussetzung für eine Bewerbung. Auch in diesem IT-Bereich sind die Berufsaussichten hervorragend.
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