Selbstständig werden mit freiberuflicher Arbeit

Chancen und potenzielle Gefahren

Eine junge Frau sitzt zuhause im Home Office vor dem Computer und arbeitet selbstständig
Freelancer arbeiten in der Regel im Home-Office und genießen damit diverse Vorteile gegenüber Angestellten. Foto: Mariia Boiko/bigstockphoto.com

Es gibt kaum eine Branche, die nicht für die Arbeit als Freelancer geeignet ist. Denn, bei einem Großteil der Firmen sind die hochqualifizierten Fachkräfte sehr gefragt, da sie flexibel eingesetzt werden können. Für viele IT-Fachkräfte ist es beispielsweise ein festes Karriereziel, Freelancer in der IT-Branche zu werden.

Aber, wie wird jemand eigentlich Freelancer und was wird darunter im Detail verstanden? Der folgende Artikel liefert Antworten.

Freelancer – Was ist das überhaupt?

Zu Deutsch übersetzt bedeutet Freelancer so viel wie „freier Mitarbeiter“. Die Bezeichnung ist nicht mit dem deutschen Begriff Freiberufler gleichzusetzen. Ein Freelancer arbeitet im Auftrag einer anderen Firma – dabei ist er allerdings nicht fest bei diesem Unternehmen angestellt, sondern arbeitet auf einer selbständigen Basis.

In der englischen Sprache wird dieses Konzept auch als Outsourcing bezeichnet – als eine Auslagerung von bestimmten Arbeitsbereichen. In der Arbeitswelt ist diese Methode mittlerweile sehr beliebt und bietet allerhand Vorteile für die Involvierten. Den Freelancern ist es möglich, unterschiedliche Aufträge anzunehmen und ihren Arbeitsalltag flexibel gestalten zu können und die Unternehmen ziehen Vorteile für sich aus dem Fachwissen des Freelancers, für welchen sie allerdings keine Sozialabgaben abführen müssen.

Die Arbeit als Freelancer ist sowohl als Gewerbetreibender als auch als Freiberufler möglich. Hier ist besonders das jeweilige Tätigkeitsfeld ausschlaggebend. Die sogenannten „Katalogberufe“ werden immer als Freiberufler ausgeführt. Zu diesen zählen zum Beispiel Anwälte, Ärzte, Notare oder Journalisten.

Welche Branchen eignen sich für eine Tätigkeit als Freelancer?

Bei Freiberuflern ist die Auswahl der Tätigkeitsfelder sehr begrenzt. Bei den Freelancern sieht dies allerdings anders aus. Es gibt kaum ein Berufsfeld, in welchem ein Freelancer nicht arbeiten könnte. Im Gefüge der Wirtschaft sind die freien Mitarbeiter heutzutage ein essentieller Bestandteil. Freelancer gibt es also in allen Bereichen der Arbeitswelt, allerdings gibt es selbstverständlich Branchen, in denen ihr Einsatz besonders häufig und gängig ist. Zu diesen zählen:

  • Social Media
  • Suchmaschinenoptimierung
  • Marketing
  • Journalismus, Content-Erstellung, Texten
  • Softwareentwicklung, Programmierung, IT-Technik
  • Medienerstellung, Gestaltung und Grafik
  • Coaching und Beratung
  • Kunst und Musik
  • Korrektorat und Lektorat
  • Lehr- und Dozententätigkeiten
  • Übersetzen und Dolmetschen

Gefahr der Scheinselbstständigkeit

Es gibt unterschiedliche Herausforderungen wie die Buchhaltung, die im Arbeitsalltag eines Freelancers bewältigt werden wollen. Aber auch die Vermeidung der Scheinselbständigkeit ist für Viele eine ganz besondere Herausforderung. Dieser Begriff beschreibt einen vermeidlichen Freelancer, der in eine Firma allerdings fest integriert ist und trotzdem als externer Mitarbeiter behandelt wird.

Einige Unternehmen drücken sich durch dieses Konzept davor, für einen langfristigen Mitarbeiter Sozialabgaben leisten zu müssen. Um nicht in die Falle der Scheinselbstständigkeit zu tappen, sollten Freelancer immer Wert darauf legen, unterschiedliche Aufträge zu akquirieren.

Denn, bei einer aufgedeckten Scheinselbstständigkeit muss das Unternehmen die Sozialversicherungsabgaben rückwirkend bezahlen und der Selbstständigen-Status wird dem Freelancer offiziell aberkannt. Die diesbezüglichen Überprüfungen werden durch das Finanzamt, die Sozialversicherungen, das Arbeitsgericht und den deutschen Rentenversicherungsbund durchgeführt.

Der Schritt in die Selbstständigkeit

Für die Arbeit als Freelancer ist es nötig, sich selbstständig zu machen. Dafür stehen zwei unterschiedliche Möglichkeiten zur Auswahl.

Zum einen ist es möglich, eine Freiberuflichkeit anzumelden. Dafür ist es ausreichend, dem Finanzamt ein formloses Schreiben zukommen zu lassen, in welchem die neue berufliche Tätigkeit benannt und eine entsprechende Steuernummer angefordert wird. Das Finanzamt schickt dann den Fragebogen zur steuerlichen Erfassung, der bearbeitet und wieder zurückgesendet werden muss. Mehr ist für die Aufnahme einer freiberuflichen Tätigkeit in diesem Szenario nicht erforderlich.

Zum anderen kann aber auch ein Gewerbe angemeldet werden. Die Anmeldung erfolgt bei dem zuständigen Gewerbeamt, der Handwerkskammer oder der Industrie- und Handelskammer. Die Kosten, welche für die Anmeldung fällig werden, unterscheiden sich zwischen den unterschiedlichen Städten und Gemeinden. Die Anmeldung eines Gewerbes ist ein wenig umfangreicher und komplexer, als nur die Meldung der Freiberuflichkeit. Hier ist es beispielsweise auch nötig, eine entsprechende Geschäftsform zu wählen und eine Handelsregistereintragung vorzunehmen.

Weiterführende Informationen:

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